Am Weg nach Lampedusa
Dutzende Flüchtlinge vor Tunesiens Küste ertrunken
Bei einem Schiffsunglück mit einem Migrantenboot sind im Mittelmeer vor der tunesischen Küste nach Angaben der Vereinten Nationen mindestens 41 Menschen ums Leben gekommen. Das Boot sank am Donnerstagabend vor dem Küstenort Sidi Mansour, wie die Organisation für Migration (IOM) und das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) am Freitagabend berichteten.
Die tunesische Küstenwache hatte zunächst von mindestens 20 Toten gesprochen. Drei Menschen seien gerettet worden. Die Menschen stammten nach diesen Angaben aus Ländern südlich der Sahara. Sie hätten sich am Donnerstagabend auf den Weg von der Hafenstadt Sfax zur italienischen Insel Lampedusa gemacht, teilten die tunesischen Behörden am Freitag mit.
Die Küstenlinie bei Sfax ist ein Anziehungspunkt für Menschen aus Afrika und dem Nahen Osten, die vor Armut und Konflikten in der Hoffnung auf ein besseres Leben nach Europa gelangen wollen. Erst im März waren bei einem ähnlichen Unfall vor der Küste der tunesischen Hafenstadt 39 Migranten gestorben. Auch sie waren auf dem Weg nach Italien gewesen.
Jedes Jahr wagen Tausende Migranten die lebensgefährliche Überfahrt von Tunesien und Libyen aus nach Europa. 2019 starben dabei nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) mehr als 1200 Menschen. Nach Informationen des Tunesischen Forums für Wirtschaft und Sozialrechte setzten im vergangenen Jahr mindestens 12.000 Migranten mit Booten von Tunesien nach Italien über.
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