Wenn Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck höchstpersönlich nach Völs kommt und dabei den französischen Schriftsteller Jules Verne („20.000 Meilen unter dem Meer“) zitiert, muss Bedeutendes im Gange sein. „Das Wasser ist die Kohle der Zukunft. Die Energie von morgen ist Wasser, das durch elektrischen Strom zerlegt worden ist. Die so zerlegten Elemente des Wassers, Wasserstoff und Sauerstoff, werden auf unabsehbare Zeit hinaus die Energieversorgung der Erde sichern“, prophezeite der französische Visionär schon vor 150 Jahren.
Vorsprung für Tiroler Unternehmen
In Völs ist das mittelständische Unternehmen MPreis im Begriff, den Wahrheitsbeweis für diese These anzutreten und sich damit einen entscheidenden Vorsprung zu den großen Playern im Lebensmittelhandel zu erarbeiten.
Treibstoff der Zukunft
MPreis ist aber nicht das einzige Unternehmen, das auf Wasserstoff als Treibstoff der Zukunft setzt. Der Landesenergieversorger Tiwag baut in Kufstein ein Pilotprojekt „Grüner Brennerkorridor“, mit dem ganze Lkw-Flotten internationaler Spediteure mit umweltfreundlichem Wasserstoff betankt werden können. „Diese Lkw sind leise wie Elektrofahrzeuge, und aus dem Auspuff kommt nur Wasserdampf“, erläutert Tirols Energielandesrat LHStv. Josef Geisler die Vorteile. Die Zillertalbahn ist das dritte große Wasserstoffprojekt – und auch die Thöni Industriebetriebe in Telfs forschen an Einsatzmöglichkeiten.
Tirol als Anlaufstelle für Unternehmen
Diese Dichte an konkreten Projekten prädestiniert Tirol als Standort für einen Wasserstoff-Cluster. Das sieht auch die Wirtschaftsministerin so und sagte 450.000 Bundesanteil Förderung für die Tiroler Standortagentur zu, wo in Sachen Wasserstoff die Fäden zusammenlaufen. „Das Land Tirol wird die Projektkoordination ebenfalls mit 450.000 € für die nächsten drei Jahre fördern“, sagte LH Günther Platter bei dem Treffen mit der Wirtschaftsministerin. „Dieser Wasserstoff-Hub wird Anlaufstelle in ganz Österreich für Unternehmen, über die Zukunftstechnologie aufklären und vernetzen“, erklärte Ministerin Schramböck.
Der eigentliche Fördertopf für Projekte der Energiewende ist 500 Millionen Euro schwer. Der Fokus liegt nicht nur auf Mobilität, sondern auch auf industrieller Anwendung und der Langzeitspeicherung erneuerbarer Energie.
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