Ukraine-Konflikt:

Putin schickte 15 Kriegsschiffe ins Schwarze Meer

Ausland
17.04.2021 11:31

Inmitten neuer Spannung in der Ostukraine hat Russland 15 Kriegsschiffe für ein Manöver ins Schwarze Meer geschickt. Zuvor hatten die USA nach Beschwerden Russlands die Entsendung zweier Kriegsschiffe ins Schwarze Meer türkischen Angaben zufolge abgesagt. Unterdessen wurde in der russischen Stadt St. Petersburg ein ukrainischer Diplomat festgenommen. Er soll versucht haben, an geheime Dokumente zu gelangen.

Wie die Agentur Interfax mitteilte, sollen die russischen Kriegsschiffe am Samstag versucht haben, die Meerenge von Kertsch an der Halbinsel Krim zu passieren. Bereits am Freitag hatte das russische Verteidigungsministerium erklärt, wegen Manöver sollten über Monate bestimmte Seegebiete an der Krim abgesperrt werden. Ein ranghoher EU-Beamter sprach von einer „äußerst besorgniserregenden Entwicklung“.

Internationale Sorge vor Eskalation
Wegen eines russischen Truppenaufmarschs unweit der ukrainischen Grenze wächst international die Sorge vor einer Eskalation. Seit knapp sieben Jahren werden Teile der Gebiete Donezk und Luhansk entlang der russischen Grenze von moskautreuen Separatisten kontrolliert. UNO-Schätzungen zufolge sind bei den Kämpfen mehr als 13.000 Menschen getötet worden. 

Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine droht immer weiter zu eskalieren. (Bild: AFP)
Der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine droht immer weiter zu eskalieren.

„Demonstration der Stärke“
Der Chef der ukrainischen Militäroperation, Sergej Najew, deutete indes an, dass er nicht mit einem neuen Krieg rechnet. „Wir sehen da keine Angriffsvorbereitungen“, sagte er in der Nacht auf Samstag im ukrainischen Fernsehen. „Tatsächlich sind Feldhospitäler aufgebaut worden.“ Alle Einheiten befänden sich in Lagern, auf Schießplätzen. „In Militärsprache reden wir von einer Demonstration der Stärke.“

Erst am Freitag hatten sich Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Emmanuel Macron bei einem Gespräch mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj besorgt über den russischen Truppenaufmarsch entlang der ukrainischen Grenze gezeigt und Moskau zu einem Abzug aufgerufen.

Ein zerstörtes Gebäude in der Nähe der Frontlinie in der Ostukraine. (Bild: AFP)
Ein zerstörtes Gebäude in der Nähe der Frontlinie in der Ostukraine.

Inmitten der wachsenden bilateralen Spannungen nahm der russische Inlandsgeheimdienst FSB einem Medienbericht zufolge einen ukrainischen Diplomaten in Sankt Petersburg fest. Der Diplomat soll versucht haben, an geheime Informationen aus den Datenbanken der russischen Strafverfolgungsbehörden zu gelangen.

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