Gerade noch dem Tod von der Schaufel gesprungen ist eine Familie in Kärnten. Die drei hatten bei der Zubereitung einer Wildkräutersuppe statt Zwiebeln des Wildlauchs giftige Narzissen verwendet. Experten warnen vor gefährlichen Doppelgängern, die essbaren Pflanzen zum Verwechseln ähnlich sehen.
Wenn das Grün auf Wiesen und in Wäldern nach einem langen Winter wieder zu sprießen beginnt, freuen sich viele schon auf Bärlauchpesto, Brennnesselspinat und andere Gerichte aus wilden Kräutern. Doch wie gerade erst ein Vorfall in Kärnten gezeigt hat, ist beim Sammeln der Pflanzen Vorsicht geboten: Eine Familie hatte die Zwiebeln des wilden Lauchs mit jenen der Narzise verwechselt - letztere sind giftig! Experten warnen vor Verwechslungen.
Sammeln Sie nur, was Sie wirklich kennen. Nicht alles aus der Natur ist unbedenklich. Bei Vergiftungsgefahr sofort ärztlichen Rat einholen!
Gunther Vogl, Lebensmittelexperte
Ein Klassiker ist der beliebte Bärlauch, dessen Blätter dem Maiglöckchen und der Herbstzeitlose sehr ähnlich sehen. „Den Bärlauch kann man aber ganz leicht am typischen Lauchgeruch erkennen, die anderen beiden sind geruchlos“, erklärt Gunther Vogl vom Institut für Lebensmittelsicherheit des Landes Kärnten.
Morchel oder Lorchel?
„Im Frühling kommt es auch häufig zu Verwechslungen bei Pilzen, konkret der Morcheln mit den giftigen Lorcheln“, gibt der Lebensmittelgutachter Harald Truschner zu bedenken. „Auch essbare Doldenblütler wie etwa Wiesenkerbel werden mit giftigen Schierlingen verwechselt.“ Er rät deshalb, im Zweifel lieber die Finger davon zu lassen.
Auch im Sommer werden die beiden Experten immer wieder mit Vergiftungen durch Pflanzen konfrontiert. Die Opfer sind dann meist Kinder, die sich von appetitlich aussehenden Beeren verführen lassen. „Sie greifen meist zu Früchten der Eibe, der Tollkirsche und des Seidelbastes.“ Nicht zuletzt sollte man auch darauf achten, Schwarzen Holunder nicht mit dem leicht giftigen Zwergholunder zu verwechseln.
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