Angebot an Politik

Corona-Impfung: Apotheken stehen „sofort parat“

Österreich
18.04.2021 13:26

Die Apotheken bieten sich für flächendeckende Corona-Impfungen der Bevölkerung an. Wie Kammer-Präsidentin Ulrike Mursch-Edlmayr erklärte, stünden die Apotheken „sofort parat“, wenn dies gewünscht werde, um die Schlagzahl der Impfungen zu erhöhen. Das sei aber eine politische Entscheidung. Dass die Apotheken dies können, hätten sie schon bei den in kürzester Zeit organisierten Tests bewiesen, betonte Mursch-Edlmayr.

Die Präsidentin verwies darauf, dass in den Apotheken „akademisch ausgebildetes Personal“ zur Verfügung stehe. Beratungen auch über die Corona-Impfungen gehörten jetzt schon zum Tagesgeschäft in den Apotheken. Die Mitarbeiter seien alle bestens geschult.

Apotheker in der Lage Impfungen durchzuführen
Zwei Drittel der Apotheker hätten sich in einer Umfrage bereit erklärt und in der Lage gesehen, Impfungen durchzuführen. Die theoretische Ausbildung dafür sei bei den meisten Kollegen schon vorhanden und bei einigen auch die praktische. Damit könnten die Apotheken sofort loslegen, wenn der Ruf der Politik kommen sollte.

Zum Einwand der Ärzte, die die Impfung in ihren Händen behalten wollen und eine Ausweitung auf die Apotheken ablehnen, stellte Mursch-Edelmayr in einem Interview mit der APA fest, dass in zahlreichen Ländern, zuletzt auch in Frankreich, von beiden geimpft werde. Und überall dort, wo in den Arzt-Ordinationen und in den Apotheken geimpft werde, sei die Durchimpfungsrate höher.

Eine Apotheke in den USA, wo auch Corona-Schutzimpfungen angeboten werden. (Bild: AP)
Eine Apotheke in den USA, wo auch Corona-Schutzimpfungen angeboten werden.

„Von Beginn an Alternativen mitdenken“
Dass es Verzögerungen bei der Impfstofflieferung - vor allem von AstraZeneca - gibt, ist für die Apothekerkammer-Präsidentin keine Überraschung. Mit Lieferproblemen bei Arzneimitteln seien die Apotheken tagtäglich konfrontiert. Bei einem solchen Megaprojekt hätte man aber Alternativen von Beginn an mitdenken und ein Plan B oder Plan C erstellen sollen, sagte Mursch-Edlmayr ohne aber die Politik direkt kritisieren zu wollen. Die gemeinsame Bestellung der Impfstoffe über die EU findet sie nach wie vor eine richtige Entscheidung.

Dass in Österreich trotz der damit in Verbindung gebrachten Thrombosen mit AstraZeneca weiter geimpft wird, hält die Apothekerkammer-Präsidentin ebenfalls für richtig. Sie betonte, dass der Nutzen die Gefahren bei Weitem überwiege. Und außerdem gebe es bei allen Präparaten Nebenwirkungen. „Es gibt kein Medikament, keine Wirkung ohne Nebenwirkung.“

Die NEOS unterstützen die Forderungen der Apotheker, schrieb Gesundheitssprecher Gerald Loacker am Sonntag in einer Aussendung. „Die Regierung muss das Angebot der Apotheken endlich ernst nehmen. Bislang haben Türkis-Grün Anträge dazu im Gesundheitsausschuss leider immer wieder vertragt.“

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