Bayern-Trainer Hansi Flick hat am Samstag nach dem 3:2-Sieg in Wolfsburg bekannt gegeben, dass er den Verein nach der Saison verlassen möchte. Mit der Verkündung erwischte er seine Bosse total auf dem falschen Fuß.
Der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Rummenigge und sein designierter Nachfolger Oliver Kahn waren laut der deutschen „Bild“-Zeitung gerade auf dem Weg zum Privatjet, als Flick seinen Abschied im Sky-Interview bekannt gab. Sie hatten nicht erwartet, dass der Coach unmittelbar nach Abpfiff der Partie in Wolfsburg die Öffentlichkeit informiert - sie haben sich bislang noch nicht zu der Causa geäußert.
Außerdem erwähnte der Verein den Trainer-Hammer mit keinem Wort in den sozialen Kanälen, dort veröffentlichte der Klub nur den Spielbericht zum 3:2-Sieg. Üblicherweise sind dort auch die Stimmen zum Spiel und die Pressekonferenz von Flick zu lesen bzw. zu sehen, doch diesmal verzichtete der Klub darauf.
„Ich habe dem Verein gesagt, dass ich im Sommer aus meinem Vertrag raus möchte. Ich habe meine Entscheidung nach reiflicher Überlegung getroffen“, hatte Flick live im TV gesagt. Die Gründe dafür würden vorerst intern bleiben - es ist jedoch ein offenes Geheimnis, dass der monatelange Zoff mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic der Hauptgrund für den Abgang des Trainers ist.
Sie stritten lange intern und zuletzt auch öffentlich, welche Spieler geholt werden und wer bei den Transfers ein wie großes Mitspracherecht hat. Auch nach dem Abpfiff am Samstag musste Salihamidzic seinem Trainer bis zur Ersatzbank des VfL Wolfsburg hinterhergehen, um ihm zu einem der wichtigsten Siege in dieser Saison zu gratulieren.
Salimidzic und der Rest des Bayern-Vorstandes müssen nun einen neuen Trainer suchen, nach dem man nach dem Triplegewinn 2020 bereits dachte, diese Schlüsselposition auf Jahre besetzt zu haben. Als Kandidat drängt sich vor allem Julian Nagelsmann auf, der RB Leipzig in den vergangenen zwei Jahren zum größten aktuellen Bayern-Konkurrenten geformt hat. Das größte Hindernis für die Münchner: Nagelsmanns Vertrag in Leipzig ist noch bis 2023 gültig.
Quelle: APA
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