Trotz hoher Zahlen

Ungarn öffnet Schulen und Kindergärten

Ausland
18.04.2021 14:28

Trotz einer hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen öffnen an diesem Montag in Ungarn Kindergärten und Volksschulen. Angesichts jüngster Bedenken vieler Eltern, Ärzte und Lehrer hat die Regierung ihre Entscheidung abgeschwächt: Eltern steht es frei zu entscheiden, ob sie ihre Kinder in Betreuung oder Unterricht schicken. Mit aktuell 861 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von 14 Tagen (14-Tage-Inzidenz) ist Ungarn europaweit besonders hart von der Pandemie betroffen.

Ministerpräsident Viktor Orban hatte am Freitag selbst Zweifel geäußert, ob die Öffnung von Schulen in die Zeit passe. Er berief sich jedoch auf eine Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Der ungarische Premier Viktor Orban (Bild: AFP)
Der ungarische Premier Viktor Orban

Mehrheit der Eltern gegen die Öffnung
Regierungskritische Medien äußerten Zweifel, dass es eine solche Empfehlung gibt. In der Umfrage eines Elternverbands waren 76,3 Prozent von 85.000 befragten Eltern gegen die Öffnung. Auch Ärztekammer sowie Gewerkschaften von Lehrern und Ärzten lehnen sie ab.

Ein ungarischer Soldat beim Desinfizieren in einer Schule in der Hauptstadt Budapest. (Bild: AP)
Ein ungarischer Soldat beim Desinfizieren in einer Schule in der Hauptstadt Budapest.
Trotz hoher Corona-Zahlen öffnen am Montag die Volksschulen und Kindergärten in Ungarn. (Bild: AFP)
Trotz hoher Corona-Zahlen öffnen am Montag die Volksschulen und Kindergärten in Ungarn.

Die Regierung hatte die Öffnungen damit gerechtfertigt, dass bereits mehr als drei Millionen Ungarn gegen das Virus geimpft seien, insbesondere auch Lehrer. Das Nachrichtenportal 24.hu rechnete hingegen vor, dass in dem Zehn-Millionen-Einwohner-Land vor allem ältere Menschen und Risikopatienten eine Spritze bekommen hätten.

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