„Sind Kriminelle“
Aufregung um Demo gegen Impfpflicht in Bergamo
Eine Kundgebung von Impfgegnern in der lombardischen Stadt Bergamo, die in der ersten Phase der Corona-Pandemie die meisten Todesopfer gemeldet hat, sorgt für Aufregung. Hunderte Personen beteiligten sich am Sonntagnachmittag an der Demonstration gegen die von der Regierung eingeführte Impfpflicht für das Gesundheitspersonal. „Zuerst waren wir die Helden der Pandemie, jetzt sind wir Kriminelle, weil wir die Impfung verweigern“, so Sprecher des Gesundheitspersonals.
Krankenpfleger, Ärzte, Psychologen und Apotheker protestierten gegen den seit zwei Wochen geltenden „Impfzwang“. Mitarbeiter im Gesundheitswesen, die sich nicht impfen lassen, werden künftig - wenn möglich - an Stellen versetzt, an denen keine Ansteckungen stattfinden können. Sollte dies nicht möglich sein, werden sie bis zum 31. Dezember vom Dienst suspendiert - ohne Gehalt.
Normalerweise wird ein Impfstoff fünf Jahre lange getestet, bei den Coronavirus-Vakzinen dauerte die Testphase lediglich fünf Monate.
Andrea Farhat
Impfungen zu kurz getestet
Proteste waren die Folge: Die Impfstoffe seien zu kurz getestet, daher weigere man sich. „Normalerweise wird ein Impfstoff fünf Jahre lange getestet, bei den Coronavirus-Vakzinen dauerte die Testphase lediglich fünf Monate“, betonte Andrea Farhat, einer der Organisatoren des Protests.
„No Vax-Delirium“
Die Demonstration der Impfgegner in Bergamo löste Proteste aus. Lokalpolitiker bezeichneten die Kundgebung als „Affront“. Sozialdemokratische Parlamentarier sprachen von einem „No Vax-Delirium“. Auch in anderen italienischen Städten kam es zu Demonstrationen, unter anderem auf dem Mailänder Domplatz und in Vicenza.
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