Keine Verlängerung?
AstraZeneca: EU-Kommission stellt Vertrag infrage
Die Lieferprobleme des Corona-Impfstoffhersteller AstraZeneca dürften nun Konsequenzen haben: Die EU-Kommission hat am Sonntagabend angekündigt, dass sie den Liefervertrag mit dem britisch-schwedischen Unternehmen nicht mehr verlängern dürfte. Bereits am Freitag gab es Berichte in diese Richtung.
Ende Juni läuft der derzeitige Vertrag mit AstraZeneca aus. Geht es nach dem zuständigen EU-Kommissar Thierry Breton soll er danach nicht mehr verlängert werden, wie Ö1 am Montag berichtete. Die EU werde sich künftig nämlich auf jene Hersteller verlassen, die die vereinbarten Mengen sicher liefern können, so Breton.
Neuer Vertrag mit Biontech/Pfizer
Die EU-Kommission hatte erst am Mittwoch die Aufnahme von Verhandlungen mit dem Impfstoffhersteller Biontech/Pfizer für einen neuen Liefervertrag über 1,8 Milliarden zusätzliche Impfstoffdosen angekündigt. Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hob den Hersteller als „zuverlässigen Partner“ hervor. Anders als AstraZeneca hätten das Mainzer Unternehmen Biontech und sein US-Partner Pfizer ihre Zusagen eingehalten.
AstraZeneca dagegen hatte von den 120 Millionen Dosen, die die Union für das erste Quartal bestellt hatte, lediglich 30 Millionen Dosen geliefert - und im laufenden, zweiten Quartal, dürfte es nicht besser aussehen.
Verlängerung „äußerst unwahrscheinlich“
Bereits am Freitag hatte die französische Industrieministerin Agnes Pannier-Runacher in einem Interview gesagt, dass eine Vertragsverlängerung mit AstraZeneca äußerst unwahrscheinlich sei. „Es ist noch nicht entschieden, aber es ist am wahrscheinlichsten, dass die EU ihre Abmachung mit dem britisch-schwedischen Unternehmen nicht über 2021 hinaus verlängern wird“, so die Ministerin.
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