Der Weg in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences führt über eine Oscarnominierung, über Empfehlungen oder besondere Verdienste um den Film. Man kann sich keine Mitgliedschaft erkaufen, man wird berufen. So wurden 2020 ganze 819 Personen von der Academy neu eingeladen, 45 Prozent davon Frauen. Zum erlauchten Kreis gehören dabei auch einige Österreicher, so etwa die Regisseure Wolfgang Glück und Michael Haneke, Schauspieler Christoph Waltz und Kameramann Christian Berger oder Editorin Monika Willi.
Jeweils am Dienstag vor der Vergabe der Oscars müssen die Stimmzettel eingegangen sein. Die mehr als 9.000 Mitglieder der Akademie können in der Endrunde in allen 23 Kategorien von Kamera bis bester Film abstimmen. Die meisten Nominierungen waren zuvor von den einzelnen Branchen gewählt worden. Es gibt 17 Berufszweige, darunter stellen die Schauspieler und die Produzenten die größten Gruppen.
Die Oscar-Juroren müssen ihre Stimmzettel mit der Post oder online einreichen. Nach alter Tradition zählt die Prüfgesellschaft PricewaterhouseCoopers die Stimmen von Hand an einem geheimen Ort aus. Die streng gehüteten Ergebnisse in 23 Kategorien werden dann in versiegelten Umschlägen direkt zur Preisgala gebracht.
Aufgrund der Auswirkungen der Coronapandemie hatte die Academy für die 93. Oscars außerdem den Zeitraum, in dem ein Film erscheinen muss, um für eine Nominierung infrage zu kommen, verlängert. Wird üblicherweise exakt ein Kalenderjahr beurteilt, so wurde heuer das filmische Schaffen zwischen 1. Jänner 2020 und 28. Februar 2021 bewertet. Auch wurde die eherne Regel aufgeweicht, dass Filme sieben Tage in Los Angeles County im Kino gelaufen sein müssen - wenn ein geplanter Kinostart ob der Coronasperren nicht zustande kam, konnten. Streamingfilme ausnahmsweise Berücksichtigung finden. Natürlich gibt es für alle Detailfragen zu den einzelnen Kategorien ausführliche Antworten: auf immerhin 38 Seiten erstrecken sich diese Regeln für die 93. Oscars.
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