Vorsichtig setzt Restauratorin Berenike Wasserthal-Zuccari ihren blauen Pinsel an der Wand in der Burgkapelle an. Das Fresko zeigt den Höllenhund Zerberus, statt der sieben Köpfe sind aber nur mehr vier zu sehen.
„Die Malerei stammt aus dem 11. Jahrhundert. Entdeckt wurde sie erst in den 1980er-Jahren, davor war sie zugemauert“, berichtet Wasserthal-Zuccari. Seit Jänner arbeitet die Restauratorin auf der Burg Hohenwerfen. Die Sanierungsarbeiten des „Herzstücks der Burg“ begannen bereits im vergangenen Winter und kosteten insgesamt rund 120.000 Euro.
„Ich bessere die Stellen in der Wand mit Kalkmörtel aus. Gleichzeitig achte ich aber darauf, das Original so gut wie möglich zu erhalten. Das braucht enorm viel Fingerspitzengefühl“, berichtet Wasserthal-Zuccari. Fingerspitzengefühl braucht auch Florentina Woschitz. Die 34-Jährige ist Restauratorin und Konservatorin für Wandgemälde und Skulpturen. Bis zu acht Stunden braucht Woschitz teilweise, um die goldene Farbe des Christus-Gemäldes wiederherzustellen oder die Statue des Heiligen Sigmund in der Burgkapelle zum Glänzen zu bringen. „Ich habe das Gefühl, durch meine Arbeit erwecke ich die Bilder und Skulpturen wieder mehr zum Leben“, sagt Woschitz.
„Burgherr“ hofft auf baldigen Saisonstart
Neben der Kapelle nutzte das Team rund um Burgverwalter Karl Heinz Leitner die coronabedingte Pause, um an der Außenfassade von Hohenwerfen zu tüfteln. Für die Wiedereröffnung soll sich die Burg von ihrer besten Seite zeigen. „Wann das ist, steht noch in den Sternen“, so Leitner.
S. Angerer
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