Nur 22,5% für Söder
CDU-Vorstand klar für Laschet als Kanzlerkandidat
Der Bundesvorstand der deutschen CDU hat sich mit klarer Mehrheit für eine Nominierung von Parteichef Armin Laschet als Kanzlerkandidat der Union ausgesprochen. In einer geheimen Online-Abstimmung votierten in der Nacht auf Dienstag 77,5 Prozent für Laschet und nur 22,5 Prozent für CSU-Chef Markus Söder.
Auf Laschet entfielen 31 Stimmen und auf Söder neun Stimmen. Sechs Vorstandsmitglieder enthielten sich der Stimme.
Söder im Vorfeld: „CDU entscheidet souverän“
Söder hatte die Entscheidung bereits Stunden zuvor in die Hand der Schwesterpartei gelegt. Die CDU entscheide jetzt „souverän“, sagte er in München nach einer CSU-Präsidiumssitzung. „Wir als CSU und auch ich respektieren jede Entscheidung.“ Für eine Nominierung Laschets als Kanzlerkandidat der Union wäre auch die Zustimmung der CSU-Gremien nötig.
Sechsstündige Debatte vor Abstimmung
Der Abstimmung im CDU-Vorstand war eine mehr als sechsstündige Debatte vorausgegangen, in der sich Unterstützer und Gegner Laschets zu Wort meldeten. Laschet-Kritiker plädierten dafür, vor dem Votum des Vorstands zunächst eine Konferenz der Kreisvorsitzenden einzuberufen, um dort ein Bild zur Stimmung an der Basis einzuholen. Dieser Vorschlag wurde allerdings in einer geheimen Abstimmung mit deutlicher Mehrheit abgelehnt.
„Man kann es sich auch wirklich selbst schwer machen“
Die Vorstandsmitglieder tagten in einer Online-Sitzung. Nach Parteiangaben wurde für die geheimen Abstimmungen per E-Mail ein Online-Tool an die Teilnehmer verschickt. Dabei gab es zunächst technische Probleme, die eine Unterbrechung der Sitzung erforderlich machten. „Man kann es sich auch wirklich selbst schwer machen“, schrieb das thürigische CDU-Vorstandsmitglied Mike Mohring daraufhin auf Twitter.
Laschet: „Bin bereit“
In der Sondersitzung des CDU-Bundesvorstands am Montagaabend prallten Unterstützer von Laschet und von Söder aufeinander. Laschet bekräftigte zum Auftakt des Online-Sondertreffens seine Bereitschaft zur Kanzlerkandidatur. „Es geht um die besten Antworten auf die drängenden Zukunftsfragen. Und ich bin bereit, für uns die Kandidatur zu übernehmen“, sagte er.
Grüne haben Kanzlerkandidatin bereits
Unterdessen hatten bereits einige Stunden zuvor die deutschen Grünen, die in den Umfragen an zweiter Stelle hinter der Union stehen, ihre Co-Vorsitzende Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin präsentiert.
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