„K-Frage“ entschieden
Markus Söder akzeptiert CDU-Votum für Laschet
Der CSU-Vorsitzende und bayrische Ministerpräsident Markus Söder hat die Wahl von CDU-Chef Armin Laschet zum Kanzlerkandidaten für die Bundestagswahl akzeptiert. „Ich habe Armin Laschet angerufen und ihm gratuliert“, sagte er bei einem Pressestatement Dienstagmittag in München. In der Nacht auf Dienstag hatte sich eine deutliche Mehrheit im CDU-Bundesvorstand für Armin Laschet als Spitzenkandidat ausgesprochen. „Die Würfel sind gefallen“, kommentierte Söder die Entscheidung.
Markus Söder bekräftigte, dass er bereit gewesen wäre, bei der Wahl im September zu kandidieren. Nun werde er aber „ohne Groll und mit voller Kraft“ die Kandidatur Laschets unterstützen, so Söder. In einer nächtlichen Sondersitzung des CDU-Vorstands hatten 31 von 46 stimmberechtigten Vorstandsmitgliedern für Laschet als Kanzlerkandidat plädiert. Neun stimmten für Söder, sechs enthielten sich. Am Montag hatte der bayrische Ministerpräsident im Vorfeld der Abstimmung angekündigt, jede Entscheidung zu respektieren.
Söder und Laschet rufen zu Einigkeit auf
Damit ist der nervenaufreibende Machtkampf um die Kanzlerkandidatur der Union für die Wahl entschieden. Der CSU-Chef betonte bei seinem Statement, dass der kommende Wahlkampf ein sehr herausfordernder sein werde. Nur eine „geschlossene Union“ könne dabei erfolgreich sein. Daher sei es wichtig, dass die Parteien am Ende zusammenfinden. „Wir wollen keine Spaltung“, sagte Söder.
Auch Laschet rief die Unionsparteien nach der Klärung der Kandidatenfrage zur Geschlossenheit auf. Es sei „wichtig, dass CDU und CSU als Team in die Wahl gehen“, sagte der CDU-Chef am Dienstag vor der Presse in Berlin. Dabei wolle er auch Söder einbinden. Laschet dankte Söder für die angebotene Unterstützung.
Machtkampf entschieden, Debatte geht weiter
Es sind versöhnliche Worte, doch ob die kontroverse Debatte um die Kanzlerkandidatur in der Union gänzlich beendet ist, bleibt abzuwarten. Mit Spannung erwartet wird daher insbesondere die Reaktion der Unionsfraktion im Bundestag sowie die Rückmeldungen von der CDU-Basis in den kommenden Tagen. Hier hatte es in den vergangenen Tagen auch großen Zuspruch für Söder gegeben.
Kritik gab es am Dienstag bereits vom CDU-Bundestagsabgeordnete Fritz Güntzler. Er sprach gegenüber der „Bild“ von „chaotischen Zuständen“ im Bundesvorstand. Die Ausgangsvoraussetzungen für den Bundestagswahlkampf wären mit Söder „viel besser gewesen“.
Fakten
Bei der Bundestagswahl am 26. September wird Kanzlerin Angela Merkel nach vier Amtszeiten nicht mehr antreten. Deshalb braucht die CDU/CSU nun einen neuen gemeinsamen Spitzenkandidaten. Die CSU ist die nur in Bayern antretende Schwesterpartei von Merkels CDU.
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