Der japanische Industriekonzern Toshiba hat das 20 Milliarden Dollar (rund 16,6 Milliarden Euro) schwere Übernahmeoffert des Finanzinvestors CVC Capital Partners zurückgewiesen. Das rechtlich unverbindliche Angebot sei nicht konkret genug, um es tatsächlich bewerten zu können, teilte der Vorstand am Dienstag mit. Zudem behaupte CVC, dass die Börsennotierung den Unternehmenswert negativ beeinflusse. Dies glaube der Verwaltungsrat nicht.
„Wir sind derzeit der Ansicht, dass ein börsennotiertes Unternehmen eine stabile Eigenkapitalstruktur bietet, die zur Verbesserung der langfristigen Wertschöpfung geeignet ist“, hieß es in einer Erklärung. CVC hatte zuletzt angekündigt, Toshiba für 20 Milliarden Dollar schlucken und von der Börse nehmen zu wollen.
Bilanzskandal brachte Konzern an Rand des Abgrunds
Die 1875 gegründete Unternehmensgruppe gehört zu den bekanntesten Namen der japanischen Wirtschaft. Der desaströse Ausflug in das US-Atomgeschäft und ein Bilanzskandal hatten Toshiba jedoch Mitte des vergangenen Jahrzehnts an den Rand des Abgrunds gebracht.
Nach dem Skandal - laut einer Untersuchungskommission hatte der Konzern den Nettogewinn sieben Jahre lang durch Bilanztricksereien aufgebläht - und der Insolvenz von Westinghouse Electric in den USA schrieb das einstige Vorzeigeunternehmen hohe Verluste. Es folgte eine harte Sanierung. Toshiba verkaufte die Mehrheit an der lukrativen Speicherchip-Sparte. PC und Fernseher stellt die Firma auch nicht mehr her. 2018 meldete der Konzern erstmals nach vier Jahren wieder Gewinne.
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