Trotz seiner Beteiligung an der Internationalen Raumstation baut Russland an einem eigenen Außenposten im All. „Das erste Basismodul für die neue Raumstation befindet sich bereits im Bau“, teilte am Dienstag der Chef der russischen Raumfahrtbehörde Roskosmos via Messengerdienst Telegram mit. Ziel sei es, das Basismodul (das Video oben zeigt erste Bilder seiner Montage) 2025 ins Weltall zu bringen.
Demnach wurde der Raketenbauer Energija damit beauftragt, einen Start bereits in vier Jahren sicherzustellen. Russland verfolgt seit Langem solche Pläne, die Entscheidung dazu sei erst kürzlich gefallen, berichteten Medien.
Moskau deutet Ausstieg aus ISS ab 2025 an
Mit einer eigenen russischen Station im Orbit der Erde könnte das Ende der Raumstation ISS schneller kommen als gedacht. Bis 2024 läuft der Vertrag verschiedener internationaler Partner für eine Zusammenarbeit. Moskau hatte zuletzt eine Verlängerung sogar bis 2030 in Aussicht gestellt. Am Sonntag hatte Vize-Regierungschef Juri Borissow aber einen Ausstieg Russlands schon ab 2025 angedeutet.
Mehrere Lecks auf ISS in den vergangenen Jahren
Er verwies dabei auf den technischen Zustand des mehr als 20 Jahre alten Außenpostens der Menschheit in 400 Kilometern über der Erde. „Wir können Leben nicht in Gefahr bringen“, hatte Borissow im Staatsfernsehen gesagt. Im vergangenen Jahr gab es mehrere Lecks (im Bild unten rot markiert) in der ISS, die von den Raumfahrern geflickt wurden.
Neue Raumstation könnte fünf Milliarden kosten
Roskosmos hatte zuletzt mitgeteilt, dass nach 2024 auf Grundlage des Zustands eine Entscheidung zur Zukunft getroffen werden sollte. Kremlchef Wladimir Putin hatte gefordert, sein Land müsse den Status als eine der führenden Atom- und Raumfahrtmächte behalten und stärken. Die Agentur Interfax meldete, die neue Station könnte die Nation Russland bis zu sechs Milliarden US-Dollar (rund fünf Mrd. Euro) kosten.
China startet in Kürze Bau von eigener Raumstation
Erst vor wenigen Tagen hatte China bekannt gegeben, in den kommenden Wochen mit dem Bau einer eigenen Raumstation (Bild oben) zu beginnen. Noch vor Ende April erwarten Beobachter den Start des Kernmoduls der geplanten Station „Tianhe“ (Himmlische Harmonie). Die Rakete wurde bereits zum Raumfahrtbahnhof Wenchang auf der südchinesischen Insel Hainan gebracht.
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