Jener Tschetschene (30), der Bekanntheit erlangte, weil er gegen Präsident Ramsan Kadyrow beleidigende Hass-Videos postete und deshalb unter Polizeischutz steht, wurde am Dienstag an einen unbekannten Ort gebracht. Der Familienvater soll demnächst eine Haftstrafe wegen Betrugs antreten.
Seit Dezember 2019 steht der auf einer Videoplattform bekannt gewordene Tschetschene aus Kapfenberg im Fokus des Verfassungsschutzes. Der 30-Jährige postet immer wieder massiv kritisierende und beleidigende Videos gegen das Regime der russischen Teilrepublik Tschetschenien und deren Präsident Kadyrow.
Kopfgeld auf Familienvater ausgesetzt
Nachdem der Präsident ein Kopfgeld auf den Familienvater ausgesetzt hatte, stand dieser unter Polizeischutz. Denn die letzten beiden Kritiker des Tschetschenen-Präsidenten wurden 2009 in Wien-Floridsdorf und 2020 in Gerasdorf (NÖ) auf offener Straße regelrecht hingerichtet.
Polizeipräsenz sorgt für Unruhe in Siedlung
Seit Herbst 2020 verbüßte der vorbestrafte Murad A. sechs Monate Haft in Leoben. Mitte März kam er frei und stand wieder unter Polizeischutz. Eine unangenehme Situation für seine Nachbarschaft.
Am Dienstag wurde der Tschetschene von der Exekutive mitgenommen, bestätigte Polizeisprecher Markus Lamb auf „Krone“-Nachfrage: „Für die Anrainer bestand und besteht keine Gefahr.“ Wohin der Regime-Kritiker gebracht wurde, ist unbekannt. Vielleicht ins Gefängnis, neun Monate hat er nach einer Verurteilung in Wien nämlich noch abzusitzen.
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