Mit Bestweite in beiden Durchgängen (211,5 und 213,5 Meter) setzte sich der Team-Olympiasieger von 2006 vor dem Tournee-Gewinner Thomas Morgenstern (196,5/190,5) durch, der als Zweiter mit 3,3 Punkten Rückstand den ÖSV-Doppelerfolg perfekt machte. Der Pole Adam Malysz (197,5/189) wurde Dritter. Mit Gregor Schlierenzauer als Fünftem (205/189,5) und Stefan Thurnbichler (210/184,5) als Achtem flogen zwei weitere Österreicher in die Top Ten.
Koch war oft kurz vor dem ersten Erfolg gestanden, etwa bei der Skiflug-WM 2008 (Rang 2 nach Führung vor dem letzten Durchgang), trotz einiger Enttäuschungen gab er nie auf. Auch vor seiner 13. Weltcupsaison hatte er darauf gesetzt, dass die Premiere am ehesten dank der Stärke auf den Flugschanzen gelingen könnte. Nach einer zweimonatigen Zwangspause im Herbst, nicht zuletzt wegen eines Bänderrisses im Knöchel, war der Student immer besser in Form gekommen, war zuletzt Fünfter in Bischofshofen.
Nach erstem Durchgang auf Platz vier
Auf dem Teufelsberg schlug für Koch am Samstagabend die große Stunde. Nach dem ersten Durchgang war er nach nicht perfekter Landung nur Vierter, auch deshalb, weil einige Rivalen, unter anderem Halbzeit-Spitzenreiter Morgenstern (196,5), mit geringeren Weiten Zusatzpunkte für kürzeren Anlauf und weniger günstigen Wind erhalten hatten. Doch im zweiten Durchgang brauchte es keinen Computer mehr.
Der dreifache Team-Weltmeister segelte bis auf einen Meter an den fast neun Jahre alten Schanzenrekord des Finnen Matti Hautamäki (214 Meter) heran und durfte nach einiger Wartezeit jubeln. Morgenstern hätten bei gleichen Bedingungen rund 196 Meter genügt, doch er landete schon bei 190,5. Damit stand Koch als dritter ÖSV-Sieger im WM-Winter nach Morgenstern (6) und Kofler (2) fest. Morgenstern baute mit seinem zehnten Podestplatz die Weltcupführung vor dem abwesenden Andreas Kofler auf 362 Punkte aus.
Koch war nach dem Bewerb "super happy". "Ich habe lange auf diesen Tag gewartet, jetzt ist es eine große Genugtuung", sagte der Athlet des SV Villach, der wie Morgenstern im dortigen ÖSV-Stützpunkt mit Heinz Kuttin trainiert. "Es ist schön, dass mir der erste Sieg beim Fliegen gelungen ist, weil ich das Fliegen einfach liebe."
Schlierenzauer wird immer stärker
Ex-Weltmeister Schlierenzauer machte nach seiner Verletzungspause einen weiteren Schritt zurück an die Spitze und schaffte unmittelbar vor Skiflug-Champion Simon Ammann (SUI) ein Top-Ten-Resultat. Auch Thurnbichler gelang das weitaus beste Saisonresultat. Wolfgang Loitzl verbesserte sich dank gutem zweiten Durchgang (190,0) an die zwölfte Stelle.
Das Ergebnis
1. | Martin Koch (AUT) | 425,2 | (211,5/213,0) |
2. | Thomas Morgenstern (AUT) | 421,9 | (196,5/190,5) |
3. | Adam Malysz (POL) | 416,6 | (197,5/189,0) |
4. | Robert Kranjec (SLO) | 403,3 | (209,0/189,0) |
5. | Gregor Schlierenzauer (AUT) | 402,2 | (205,0/189,5) |
6. | Simon Ammann (SUI) | 398,9 | (190,0/188,0) |
7. | Tom Hilde (NOR) | 398,6 | (189,0/189,0) |
8. | Stefan Thurnbichler (AUT) | 379,5 | (210,0/184,5) |
Björn Einar Romören (NOR) | 379,5 | (207,5/160,5) | |
10. | Roman Koudelka (CZE) | 376,6 | (190,5/184,5) |
11. | Jan Matura (CZE) | 372,5 | (187,0/191,0) |
12. | Wolfgang Loitzl (AUT) | 369,7 | (169,0/190,0) |
13. | Johan Remen Evensen (NOR) | 369,2 | (187,0/179,0) |
14. | Michael Neumayer (GER) | 363,0 | (180,0/178,0) |
15. | Jurij Tepes (SLO) | 359,2 | (180,0/180,5) |
16. | Kamil Stoch (POL) | 358,8 | (186,5/175,5) |
17. | Ole Marius Ingvaldsen (NOR) | 357,0 | (185,0/182,5) |
18. | Olli Muotka (FIN) | 352,8 | (168,0/196,0) |
19. | Borek Sedlak (CZE) | 349,5 | (176,5/174,0) |
20. | Felix Schoft (GER) | 346,3 | (167,0/194,0) |
21. | Stefan Hula (POL) | 335,0 | (165,5/192,5) |
22. | Jakub Janda (CZE) | 332,2 | (176,0/167,0) |
23. | Matti Hautamäki (FIN) | 329,5 | (182,5/141,5) |
24. | Anders Bardal (NOR) | 319,9 | (159,0/164,5) |
25. | Kazuya Yoshioka (JPN) | 316,1 | (178,0/172,0) |
26. | Tomaz Naglic (SLO) | 311,4 | (176,5/148,0) |
27. | Andrea Morassi (ITA) | 301,9 | (162,0/165,5) |
28. | Ilja Rosljakow (RUS) | 300,8 | (186,0/139,5) |
29. | Denis Kornilow (RUS) | 282,9 | (168,0/132,0) |
30. | Martin Schmitt (GER) | 272,4 | (173,0/119,0) |
Nicht für das Finale qualifiziert u.a.: 34. Mario Innauer (AUT)
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