Diese Wintersaison ist für Tirols Tourismus ein Totalausfall. In der Statistik fehlen über 22 Millionen Nächtigungen gegenüber dem auch schon beeinträchtigten Vorjahr. Angesichts dieser Zahlen fordern die Tiroler NEOS jetzt schon Vorkehrungen für den nächsten Winter und einheitliches Vorgehen in den Alpenländern. Das Virus sei für den Tourismus unmittelbar gefährlicher als der Klimawandel, meint NEOS-Chef Dominik Oberhofer.
In der aktuellen Winter-Statistik des Landes scheint ein Nächtigungsminus von 97,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf. In absoluten Zahlen bedeutet das: Knapp 5 Millionen Gäste und 22,3 Millionen Nächtigungen weniger wurden zwischen Anfang November und Ende März gezählt.
„Supergau, wenn wir noch eine Saison verlieren“
NEOS-Klubobmann Dominik Oberhofer sieht in der Pandemie für den heimischen Tourismus eine größere Gefahr als im Klimawandel: „Wenn wir noch eine Saison verlieren, dann ist das der Supergau.“ Trotz Impfungen werde spätestens im kommenden Herbst die Lage wieder instabil werden. Oberhofer verweist auf Virologen, die vor unberechenbaren Mutationen und fehlendem Immunschutz trotz Impfung warnen. Darauf müsse man sich vorbereiten und im Fall neuerlicher Ausfälle den Betrieben eine bessere Unterstützung anbieten.
Oberhofer fordert ein Konjunkturbelebungsprogramm und einen Investitionsbonus wie bei Industriebetrieben: „Sonst haben wir bald nicht zu viel, sondern deutlich zu wenig Gästebetten in Tirol.“
Wo ist da die gemeinsame Strategie für den Alpenraum?
Tirols NEOS-Chef Dominik Oberhofer
Einheitliches Schema für den Alpentourismus
Die Schweiz gilt vielen heimischen Touristikern als Vorbild, weil dort die Hotels auch im heurigen Winter offen waren. Allerdings haben die Eidgenossen mit ihrem traditionell starken Inlandstourismus deutlich andere Voraussetzungen als Tirol. Für Oberhofer unverständlich ist, dass die Alpenländer sehr unterschiedliche Vorgehensweisen hatten und haben.
„Wo ist da die gemeinsame Strategie für den Alpenraum?“, fragt sich der NEOS-Chef, „was aus der viel gepriesenen Eusalp-Initiative geworden ist“. Ein gemeinsames Schema für den Alpenraum müsse das Ziel sein, um den nächsten Winter zu stemmen.
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