Altes APA-Hochhaus

Baummord: Zierkirschen gefällt, zersägt, entsorgt!

Wien
22.04.2021 06:00

88 Jahre lang blühte eine der Japanischen Zierkirschen beim APA-Hochhaus in Wien-Döbling in den prächtigsten Farben, dann kam die Kettensäge und schnitt sie um - sie und weitere 13 Bäume in einem schon kargen Grätzel. So sieht das Areal nach dem Baummord jetzt aus: ein Betonturm auf einer Asphaltlichtung, umgeben von Autos.

In den ersten wärmeren Apriltagen beginnt die Japanische Zierkirsche farbenfroh zu blühen und entfaltet ihre Pracht nur für wenige Tage - doch davon hat bei der Gunoldstraße Ecke Muthgasse niemand mehr etwas! Die Bäume wurden zu Sägespänen gehäckselt und gedeihen nie mehr wieder.

Kirschblüten machen jedes graue Grätzel bunt (Symbolbild) (Bild: Dostal Harald)
Kirschblüten machen jedes graue Grätzel bunt (Symbolbild)

Insgesamt wurden neun dieser Zierkirschen und fünf andere Gewächse, etwa Säulenhainbuchen, bei René Benkos neuem Bauvorhaben gefällt. Warum? „Vor dem ehemaligen APA-Gebäude wird ein neuer Randstein gelegt, und aktuell wird der Belag zwischen den alten Lichtmasten hergestellt“, heißt es aus dem Büro von Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ). Mit dem Nebeneffekt, dass die Bäume auch keinem Hochhausprojekt mehr im Wege stehen. Ohne die Zierkirschen wird das Grätzel noch trostloser: Der eingemantelte APA-Turm steht auf einer grauen Platte. Beton, wohin das Auge reicht. Ein Mahnmal für die Asphaltierung der Stadt.

Ersatzpflanzungen: Spät und an anderen Orten
Angekündigt wurden Ersatzpflanzungen für die zerstörten Bäume. Allerdings nicht mehr an der Stelle. Ein Großteil kommt zum Leopold-Ungar-Platz. Zeitstress gibt es wohl auch nicht. Die letzten Ersatzpflanzen entstehen im Herbst 2022. Bis dahin: Grau blüht der Beton!

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