Der neue Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) legt derzeit viele Meter in seinen Sneakers zurück: Mückstein hat am Mittwoch nach seinem Einstand im Nationalrat auch einen ersten Arbeitsbesuch beim Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) absolviert. Die beiden statteten unter anderem dem in der Volkshalle eingerichteten Contact-Tracing-Büro einen Besuch ab. Gemeinsam mahnten sie zur Vorsicht, was künftige Öffnungsschritte betrifft - auch wenn Mitte Mai das anvisierte Ziel für Öffnungen sei, wie Mückstein bekräftigte. Wie Wien bis dahin vorgehen wird, ist noch offen.
Fixiert ist zumindest, wann über das weitere Vorgehen entschieden wird. Ende der Woche wird die Öffnungskommission tagen, Ludwig wird dort als Ländervertreter ebenfalls teilnehmen. Anfang kommender Woche, also wohl Montag oder Dienstag, wird dann im Rathaus darüber beraten, wie nach dem Ende des Lockdowns in Wien weiter vorgegangen wird. Die strengen Maßnahmen, so ist es jedenfalls derzeit geplant, sollen in der Bundeshauptstadt bis 2. Mai dauern.
Bürgermeister Ludwig kündigte an, nächste Woche wieder mit Expertinnen und Experten aus dem Gesundheitsbereich zu sprechen. Die Sicherheitsmaßnahmen in Wien scheinen gut zu funktionieren, zeigte er sich erfreut. Es gebe eine leicht sinkende Tendenz in den Spitälern: „Aber es ist noch nicht dort, wo ich das gerne haben möchte, das werden wir Anfang nächster Woche besprechen.“ Nach dem Gespräch werde er verkünden, wie es nach dem 2. Mai weitergeht.
Ludwig sieht neue Herausforderungen
In der Öffnungskommission sei er als Vertreter der Länder beigezogen. Er entnehme den Medien, dass es sehr konkrete Vorstellungen von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) gebe, sagte Ludwig: „Ich werde darum dort nachfragen auf Basis welcher Expertenmeinung diese Vorgaben gemacht werden. Denn es scheinen neue Herausforderungen auf uns zuzukommen. Ich habe gehört, es gibt eine neue Mutation der Mutation.“ Nun sei zu klären, was dies für die weitere Entwicklung bedeute.
Er hoffe nicht, dass der Lockdown in Wien über den 2. Mai hinaus verlängert werde, betonte der Stadtchef. Aber es gebe eine Reihe von Fragen zu klären. Die Intensivstationen seien nach wie vor sehr gefordert. „Von daher ist eine Diskussion in den Medien, wann Diskotheken geöffnet werden, kontraproduktiv“, befand er.
Gesundheitsminister Mückstein pflichtete bei: „Die Situation in Wien und in der Ostregion ist sehr ernst. Wir müssen schauen, dass wir mit den Zahlen herunterkommen, alle gemeinsam.“ Noch sei es etwa zu früh über den „Grünen Pass“ zu reden, weil es bis dahin noch einiges zu tun gebe, hielt der Neo-Ressortchef fest. Mit heutigem Stand, so fügte er hinzu, sei es jedoch der Plan, Mitte Mai Öffnungsschritte einzuleiten.
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