Neuer US-Klimaplan

Biden will CO2-Emissionen bis 2030 halbieren

Ausland
22.04.2021 16:13

Die USA wollen unter Präsident Joe Biden zum Klimaschutz-Vorreiter werden. Der 78-jährige Staatschef hat die Ziele seines Landes bei dem von ihm initiierten Online-Klimagipfel vorgestellt. Biden will die klimaschädigenden Treibhausgas-Emissionen bis 2030 halbieren. Ausgangswert ist das Jahr 2005. „Die Zeichen sind unübersehbar. Die Wissenschaft ist nicht zu leugnen. Die Kosten des Nichtstuns werden immer höher“, betonte der US-Präsident.

Biden warb dafür, in Klimaschutzmaßnahmen auch die wirtschaftlichen Chancen zu sehen: Die Energiewende, der Ausbau der Elektromobilität und Infrastrukturmaßnahmen böten die Gelegenheit, Millionen gut bezahlte Jobs zu schaffen. „Kein Land kann diese Krise allein lösen“, sagte der Gastgeber der Online-Konferenz und mahnte zu ehrgeizigeren Zielen bei der Drosselung klimaschädlicher Treibhausgas-Emissionen: „Jeder von uns und besonders diejenigen von uns, die die größten Volkswirtschaften der Welt repräsentieren: Wir müssen uns anstrengen.“

Mit dem neuen Klimaziel erfüllt die US-Regierung eine Vorgabe des Pariser Klimaabkommens von 2015. Es sieht vor, dass Mitglieder ihre Klimaziele alle fünf Jahre nachbessern.

(Bild: AP)

Die USA hatten sich 2015 unter dem damaligen Präsidenten Barack Obama darauf festgelegt, bis 2025 den Ausstoß von Treibhausgasen um 26 bis 28 Prozent unter den Wert von 2005 zu senken. Umweltverbände und Wirtschaftsvertreter hatten die neue US-Regierung aufgefordert, als neues Klimaziel für 2030 eine Verringerung um mindestens 50 Prozent anzustreben.

Klimawandel rückt unter Biden wieder in den Fokus
Biden hat den Kampf gegen den Klimawandel zur Priorität erklärt und wirbt für die wirtschaftlichen Chancen des Klimaschutzes. Als eine seiner ersten Amtshandlungen verfügte er die Rückkehr der USA in das Pariser Klimaabkommen, aus dem sein Vorgänger Donald Trump ausgetreten war.

Trump mit seinen ehemaligen Beratern Birx und Fauci im Hintergrund (Bild: AFP)
Trump mit seinen ehemaligen Beratern Birx und Fauci im Hintergrund

40 Staats- und Regierungschefs kommen auf Einladung Bidens am Donnerstag und Freitag mit ihm zu einem Online-Klimagipfel zusammen. Als erste große außenpolitische Initiative innerhalb der ersten 100 Tage seiner Amtszeit unterstreicht Biden damit, dass seine Regierung den Klimawandel ins Zentrum der US-Außen- und Sicherheitspolitik stellen will.

Auch EU verschärft Klimaziele
Kurz vor Beginn des virtuellen Spitzentreffens hatte Japan am Donnerstag neue ehrgeizigere Klimaziele angekündigt. Das Land werde bis 2030 seinen Treibhausgas-Ausstoß um 46 Prozent im Vergleich zu 2013 reduzieren, kündigte Premier Yoshihide Suga am Donnerstag an. Am Mittwoch hatten sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments endgültig auf eine Verschärfung des Klimaziels für 2030 geeinigt. Bis dahin sollen die Treibhausgase der Europäischen Union um mindestens 55 Prozent unter den Wert von 1990 gesenkt werden. Bisher galt ein Ziel von minus 40 Prozent.

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