“Ich wundere mich immer wieder, dass über ihn solche Diskussionen geführt werden.“ Ex-ÖFB-Sportdirektor Willi Ruttensteiner, Alaba-Kenner sowie -Förderer und nunmehriger Teamchef in Israel, stimmt im ausführlichen krone.tv-Interview geradezu ein Loblied auf David Alaba an: „Für mich ist er wahrscheinlich der beste Spieler, den Österreich je hatte.“
Sein Abschied von den Bayern, der (jetzt wohl doch konkret werdende) Wechsel zu Real Madrid, die Debatte um seinen richtigen Platz im ÖFB-Nationalteam - David Alaba firmiert seit Monaten als Dauerbrenner in den medialen Charts. Kaum jemand, der nicht eine Meinung zum Noch-Bayern-Star hat, kaum ein Interviewpartner, der nicht auf Alaba angesprochen wird. Willi Ruttensteiner kennt Alaba lange und gut. Und er hält - unabhängig von teils emotionalen öffentlichen Diskussionen - große Stücke auf den ÖFB-Teamspieler. Dieser habe schließlich im Spielaufbau aus der letzten Linie heraus nicht weniger als „gewaltige neue Dimensionen gesetzt“, ist Ruttensteiner überzeugt (siehe auch Video oben).
Im Spielaufbau sei Alaba „einer der besten Verteidiger der Welt. Über die Defensive kann man streiten. Auf der anderen Seite hat er zuletzt bei Bayern München wieder im Mittelfeld in einer zentralen Position gespielt. Das zeigt einfach, welches Potenzial er hat. Er ist einer unserer besten Spieler und eine unserer wunderbarsten Persönlichkeiten. Ich glaube, das sollte man wertschätzen.“
„Alaba hat so viel geleistet“
Über grundsätzlichen Fähigkeiten des David Alaba herrscht wohl (nicht nur) österreichweit Konsens. Über dessen richtige Position im ÖFB-Nationalteam schon weniger. Nicht wenige - auch hochrangige „Krone“-Vertreter - hatten nach dem Ländermatch-Triple im März sinngemäß erklärt, dass Alaba im Mittelfeld nichts verloren hätte. Auf diese Diskussion will sich Ruttensteiner partout nicht einlassen. Vielmehr wünscht er Alaba das Beste, immerhin habe er „so viel für unser Österreich geleistet“.
Hier gibt‘s das Ruttensteiner-Interview in voller Länge:
„Die letzten Kommandos auf Wienerisch“
Unterdessen scheint Alabas Wechsel dann doch Formen anzunehmen. Jüngst sah ihn etwa die „Süddeutsche“ in einem ausführlichen Artikel „die letzten Kommandos auf Wienerisch“ geben. Alaba sei zumindest Nebendarsteller des „politischen Streits“ beim FC Bayern geworden. Der ebenfalls scheidende Cheftrainer Hansi Flick hätte Alaba - daraus machte er nie ein Hehl - gerne behalten. Jetzt hätte sich Flick nächste Saison um einen neuen Stammverteidiger umschauen müssen. Und die Bayern kommentierten die stotternden Vertragsverhandlungen erstaunlich breit und offenkundig. Alaba ließen all die Wortmeldungen kalt - zumindest nach außen hin. Übrigens ebenso wie die teils intensive Kritik aus seinem Heimatland. Ob ihn das Lob von Willi Ruttensteiner auch kalt lässt?
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