Weil er seiner dementen Frau mit einem Beil den Schädel eingeschlagen hat, ist am Donnerstag am Schwurgericht im Vorarlberger Feldkirch ein 76-jähriger Pensionist des versuchten Mordes für schuldig gesprochen worden. Dafür wandert der bisher Unbescholtene nun für zehn Jahre ins Gefängnis. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.
Nach fast einem Jahr in Untersuchungshaft nimmt der bislang Unbescholtene am Donnerstag auf der Anklagebank Platz - in greifbarer Nähe sein Rollator. Kaum vorstellbar, dass sich hinter diesem arglos scheinenden Mann ein mutmaßlicher Mörder verbergen soll. Erinnern kann sich der 76-Jährige nur noch bruchstückhaft an das, was sich am 30. Juli in dem Einfamilienhaus in Lustenau zugetragen hat. Entsprechend schwierig daher auch die Einvernahme des Angeklagten.
Angeklagter kassierte selbst Stiche und Schläge
An jenem Morgen im Juli vor einem Jahr sei er es gewesen, der von seiner Frau massiv beleidigt worden war, der Streit sei dann eskaliert. Laut Aussagen des Mannes soll die Ehefrau (77) mit den Attacken begonnen haben. Drei Messerstiche in den Oberkörper und vier Beilschläge auf den Kopf bekommt der Mann ab. Als er ihr das Beil entreißt, schlägt er ihr damit den Schädel ein.
Im Prozess bestreitet der Pensionist eine Tötungsabsicht. Er liebe seine Frau noch immer über alles, die mittlerweile im Pflegeheim lebt. Ihr wurde von Gerichtsgutachter Reinhard Haller wegen einer Demenzerkrankung Unzurechnungsfähigkeit attestiert.
Chantal Dorn, Kronen Zeitung
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.