„Mehr Frauen-Power beim Bundesheer!“ So salopp könnte man die Kampagne nennen, zu der Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Susanne Raab als Familienministerin am „Girl’s Day 2021“ aufgerufen haben: Der derzeitige Frauenanteil von zwölf Prozent (Soldatinnen und Bedienstete) soll endlich erhöht werden!
„Von einem präsentablen Frauenanteil sind wir noch weit entfernt“, so brachte Ministerin Tanner die Situation ungeschminkt auf den Punkt. Denn der Frauenanteil unter den Soldaten beträgt gar nur vier Prozent. Obwohl sich bereits im April 1998 (!) die Tore der Kasernen auch für Soldatinnen geöffnet haben, herrscht offenbar noch immer eine große Scheu, diesen fälschlicherweise als „reinen Männerberuf“ bezeichneten Job tatsächlich zu wagen.
Deshalb soll die Frauenwerbekampagne die Möglichkeit bieten, sich über die Chancen beim Bundesheer zu informieren. „Wir wollen zeigen, wie sich Frauen in den unterschiedlichsten Berufsfeldern verwirklichen können und wie viele Türen ihnen beim Heer offenstehen“, so fasste Familienministerin Raab das Ziel der aktuellen Werbelinie zusammen. Kurzum: Es gilt ein Bewusstsein für die vielfältigen Aufgaben zu schaffen, Berührungsängste abzubauen.
Wir wollen zeigen, wie sich Frauen in den unterschiedlichsten Berufsfeldern verwirklichen können und wie viele Türen ihnen beim Heer offenstehen.
Familienministerin Susanne Raab
„Völlig egal, dass ich eine Frau bin“
Gleichzeitig schilderte Hauptmann Christina Hofer von der Wiener Militärpolizei Momente aus ihrem abwechslungsreichen und fordernden Berufsleben. „Im Kosovo habe ich zwölf Monate ein Element der Militärpolizei geleitet. Und dort war es völlig egal, dass ich eine Frau bin. Es zählten einzig meine Qualifikation und mein Engagement“, so die Soldatin, die seit zehn Jahren beim Heer dient. Erst im November des Vorjahres leitete sie einen sehr heiklen Einsatz, nämlich die militärische Absicherung beim islamistischen Terrorangriff im Herzen Wiens.
Abschließend bekräftigte die Militärpolizistin ihre Überzeugung, den richtigen Job ergriffen zu haben, mit einem stolzen Satz: „Auch eine Frau kann der beste Mann für einen Job sein!“
Info: soldatin.bundesheer.at
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.