Fokus auf Signal
Vermisstes U-Boot: „Hoffen auf einen Lichtblick“
Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit vor der Küste von Bali: Bei der Suche nach einem verschwundenen indonesischen Militär-U-Boot mit 53 Menschen an Bord haben die Rettungskräfte ihre Anstrengungen auf ein neues Signal fokussiert. Am Donnerstagabend meldete das Militär, es sei ein nicht identifiziertes, stark magnetisches Objekt in einer Tiefe zwischen 50 und 100 Metern geortet worden. „Wir hoffen auf einen Lichtblick“, sagte ein Sprecher des indonesischen Militärs. „Wir haben nur noch bis 3 Uhr (am Samstag) Zeit, daher verstärken wir heute unsere Bemühungen.“
„Rettet unsere Seeleute“, titelte die Zeitung „Jakarta Post“ am Freitag. Die Uhr ticke. „Jede Sekunde zählt in dieser Rettungsoperation“, so das Blatt.
Sauerstoff reicht nur noch bis Samstagfrüh
Behördenangaben zufolge reichen die Sauerstoffvorräte an Bord maximal bis Samstagfrüh. Experten befürchten jedoch, dass das Schiff bereits zerbrochen sein könnte - und womöglich auf bis zu 700 Meter gesunken ist. Für solche Tiefen ist das U-Boot nicht ausgelegt. Das knapp 60 Meter lange U-Boot, das vor 40 Jahren in Deutschland gebaut worden war, verlor Mittwochfrüh während einer Übung den Kontakt.
Zahlreiche Länder helfen bei der Suche
Sechs Kriegsschiffe und ein Hubschrauber sind im Einsatz, um das mit 53 Mann besetzte U-Boot zu finden. Sie suchen an der Stelle vor Bali, an der sich an der Wasseroberfläche ein Ölfilm gebildet hat. Zu dem Zeitpunkt, als der Kontakt verloren ging, befand sich das Schiff etwa 95 Kilometer nördlich von Bali. Auch die USA unterstützen Indonesien bei der Suche nach dem U-Boot. Singapur, Malaysia, Australien und Indien hätten ebenfalls Schiffe und Flugzeuge geschickt.
Kontakt ging bei Übung verloren
Der Kontakt zu dem U-Boot war Mittwochfrüh während einer Militärübung abgerissen, bei der Torpedos abgefeuert werden sollten. Die „KRI Nanggala 402“ hatte nach Militärangaben um Erlaubnis gebeten, tiefer abtauchen zu können. Nach der Erteilung des entsprechenden Befehls ging der Kontakt verloren.
Indonesien hat insgesamt fünf in Deutschland und Südkorea gebaute U-Boote. Mit dem Bau des nun vermissten 1300 Tonnen schweren U-Bootes vom Typ 209 des Industrieriesen ThyssenKrupp war 1978 begonnen worden. 1981 wurde es an Indonesien ausgeliefert.
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