Jeden Tag ein frisches Ei - das ist eine der schönen Seiten, wenn man Selbstversorger ist. Doch viele Menschen unterschätzen die Ansprüche von glücklichen Hühnern an ihren Halter. Wir haben einige Tipps und Tricks für Sie gesammelt.
Hühner im eigenen Garten halten und ein Frühstücksei essen, von dem man die Herkunft kennt, liegt hoch im Kurs. Prinzipiell ist Hobby-Hühnerhaltung simpel – sofern die Nachbarschaft einverstanden ist und die gesetzlichen Mindestanforderungen an Stallgebäude, Ernährung, Auslauf und Betreuung berücksichtigt werden. Ein Boden, der zum Scharren geeignet ist, viel Tageslicht und ein solider Hühnerstall sind für eine tiergerechte Haltung Voraussetzung.
Hühner sind nicht überall willkommen
Die Hühnerhaltung ist meist dort erlaubt, wo sie „ortsüblich“ ist: Nachbarn dürfen nicht unzumutbar belästigt werden. Abhängig von der Art des Hühnerstalles sowie vom Wohngebiet kann es unterschiedliche baurechtliche Vorgaben geben (Bewilligung, Anzeigepflicht …). Die Entsorgung des Hühnermists ist in den Gebieten unterschiedlich geregelt. Wichtig: Die Haltung aller Hühner muss der zuständigen Bezirksverwaltungsbehörde innerhalb einer Woche ab der Anschaffung gemeldet werden
Da sich Hühner nur in Gruppen wohlfühlen, sollten mindestens drei Hühner gehalten werden. Auch wenn ein Hahn sicherlich eine Bereicherung der Hühnergruppe darstellt, ist eine tiergerechte Haltung auch ohne ihn möglich. Entscheidet man sich für einen Hahn, ist es wichtig, vorab zu klären, ob das Krähen die Nachbarn oder einen selbst stört. Empfehlenswert ist eine Stallfläche von mindestens zwei Quadratmetern für bis zu fünf Hühner. Die Behausung sollte gut belüftet sein und neben Sitzstangen und Nestern auch einen Zugang zu sauberem Futter und Wasser bieten.
Bei der privaten Hühnerhaltung bekommen Sie die Möglichkeit, das Huhn ganz persönlich kennenzulernen und ihm ein schönes Leben zu bieten.
Maggie Entenfellner, "Krone"-Tierexpertin
Hühner sind Allesfresser und den ganzen Tag über mit der Nahrungssuche beschäftigt. Wie viel Futter ein Huhn pro Tag braucht, hängt von vielen Faktoren ab (Bewegung, Temperatur, Alter, Rasse, Nutzung …). Als Basis sollte den Hühnern ein klassisches (Bio-)Legehennen-Alleinfutter den ganzen Tag über zur Verfügung stehen. Zusätzlich finden die Hühner eine Vielfalt an Futter im Außengehege (z. B. Würmer, Insektenlarven, Beeren, Blüten, Gras …) - wenn dieses groß genug ist. Ansonst muss man für eine abwechslungsreiche Ernährung sorgen.
Hühner gibt es auch „aus zweiter Hand“
Nina Hofstädter gründete 2013 den Verein "Rette (d)ein Huhn", seit 2016 gibt es das Tierheim mit Gnadenhof. Das Ziel: Ausgediente Legehennen vor der Schlachtung zu bewahren und sie auf artgerechte Lebensplätze zu vermitteln. "So können wir im Jahr ungefähr 1500 Hennen und Hähne retten, die sonst im Alter von etwa 17 Monaten getötet werden - dabei haben die Tiere eigentlich eine Lebenserwartung von sechs bis acht Jahren", so Hofstädter. Auch behördlich beschlagnahmte Tiere aus schlechter Haltung werden aufgenommen - in regulären Tierheimen finden sie oftmals keinen Platz. Wer darüber nachdenkt, Hühner zu halten, kann also auch Tieren „aus zweiter Hand“ ein tolles Zuhause bieten.
Alle Infos, Tipps und Tricks rund um die Hühnerhaltung hat der Verein „Tierschutz macht Schule“ in seiner Broschüre „Huhn im Glück“ zusammengefasst.
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