Alarm in Spitälern
Sauerstoff in Indien wird knapp: „Ein Tsunami“
Die rasche Ausbreitung des Coronavirus bringt Krankenhäuser in Indien an ihre Belastungsgrenze. Mit täglich neuen Höchstwerten an Neuinfektionen gilt das nach Bevölkerung zweitgrößte Land der Welt mittlerweile als globales Epizentrum der Pandemie (siehe Video oben). Kliniken berichteten am Samstag von verschärftem Mangel an medizinischem Sauerstoff zur Beatmung von Patienten, die an der Lungenkrankheit leiden.
Fernsehbilder zeigten Warteschlangen vor Krankenhäusern. Krematorien baten Angehörige von Verstorbenen um Geduld, da sie überlastet seien.
Militärflieger und Züge schaffen Sauerstoff nach Delhi
Ein Gericht in der Metropole Delhi, zu der die Hauptstadt Neu-Delhi gehört, forderte die Regierung auf Initiative mehrerer Krankenhäuser zum Handeln auf. „Es ist ein Tsunami. Wie versuchen wir Kapazitäten aufzubauen?“, fragte das Gericht an die Adresse der Regierung. Diese setzt bereits Militärflugzeuge und Züge ein, um Sauerstoff aus verschiedenen Regionen im In- und Ausland nach Delhi zu bringen.
„Bitte helft uns, Sauerstoff zu bekommen!“
Das Gesundheitsministerium meldete den dritten Tag in Folge mit 346.786 Fällen einen neuen globalen Höchstwert bei Neuinfektionen. „Bitte helft uns, Sauerstoff zu bekommen, sonst kommt es hier zu einer Tragödie!“, wandte sich der Chef-Minister der Hauptstadt-Region Delhi, Arvind Kejriwal, an Ministerpräsident Narendra Modi.
Lässt Mutation Zahlen in Indien so stark steigen?
Indien steht mit 1,3 Milliarden Einwohnern weltweit an zweiter Stelle nach China. Schuld daran dürfte zum einen die im Land weit verbreitete Sorglosigkeit sein, zum anderen spielt möglicherweise auch die Mutation B.1.617 eine Rolle - weshalb die Virusvariation unter Beobachtung der Weltgesundheitsorganisation WHO steht.
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