53 Crewmitglieder tot

Indonesien: U-Boot in 838 Metern Tiefe gefunden

Ausland
25.04.2021 16:22

Vier Tage nach seinem Verschwinden vor der Küste Balis ist das Wrack des indonesischen Marine-U-Boots mithilfe eines Tauchroboters in mehr als 800 Metern Tiefe gefunden worden. Es sei in drei Teile zerbrochen, teilte die Militärführung des südasiatischen Landes am Sonntag mit. „Wir haben Aufnahmen, die wir als Teile der KRI Nanggala-402 identifiziert haben“, sagte der Armeechef des Landes. Die 53 Menschen an Bord seien tot.

Davon war die Militärführung des südostasiatischen Landes bereits ausgegangen, nachdem man Gegenstände, die dem U-Boot zugeordnet werden konnten, im Meer gefunden hatte. Der indonesische Präsident Joko Widodo übermittelte bereits Beileidsschreiben an die Angehörigen der 53 Menschen an Bord, wie er am Sonntag in einem Video mitteilte.

(Bild: AFP/Indonesia Military)

Ein U-Boot-Rettungsschiff aus Singapur, das erst Sonntagfrüh Ortszeit eingetroffen sei, habe das Wrack mithilfe eines Tauchroboters (ROV) gefunden. „Das ROV hatte Sichtkontakt ... in einer Tiefe von 838 (Metern), wo es Teile der KRI Nanggala fand, die in drei Teile zerbrochen war“, sagte der Stabschef der Marine, Admiral Yudo Margono. Das Unglück sei nicht auf menschliches Versagen zurückzuführen, fügte er hinzu.

„Schwerer Schock für uns alle“
„Dieser Vorfall ist ein schwerer Schock für uns alle. Wir haben unser tiefstes Bedauern der Tragödie zum Ausdruck gebracht, besonders den Familien der U-Boot-Fahrer“, sagte der Präsident. Nach Angaben des Herstellers war das Schiff nur für eine Tauchtiefe von 250 bis 500 Metern ausgelegt.

Edy Sujiantos Sohn Muhammad Imam Adi diente als Offizier auf der KRI Nanggala-402 (Bild: AFP)
Edy Sujiantos Sohn Muhammad Imam Adi diente als Offizier auf der KRI Nanggala-402
Bei einer Pressekonferenz wurden die Teile des U-Boots gezeigt, die aus dem Meer geborgen wurden. (Bild: AP)
Bei einer Pressekonferenz wurden die Teile des U-Boots gezeigt, die aus dem Meer geborgen wurden.

Die in Deutschland gebaute KRI Nanggala-402 hatte während einer Übung am Mittwoch den Kontakt zur Flotte verloren. Das knapp 60 Meter lange U-Boot befand sich zu dem Zeitpunkt rund 95 Kilometer nördlich von Bali. Am Donnerstag warnte die indonesische Marine, dass die Besatzung nur noch bis zum frühen Samstagmorgen genügend Sauerstoff hätte. Diese Zeit war bereits verstrichen, als man das U-Boot ortete.

Mehrere Staaten halfen bei der Suche
An der Suche nach der 1977 in Deutschland gebauten KRI Nanggala-402 hatten sich mehrere Staaten beteiligt. Am Mittwoch war der Kontakt zu dem U-Boot in den Gewässern vor der Insel Bali abgerissen.

Die indonesische Marine stellte die Rettungsmission für das gesunkene U-Boot mittlerweile ein. (Bild: AFP)
Die indonesische Marine stellte die Rettungsmission für das gesunkene U-Boot mittlerweile ein.

Das dieselelektrisch angetriebene, 1395 Tonnen schwere Jagd-U-Boot war Ende der 1970er-Jahre von der Howaldtswerke-Deutsche Werft in Kiel gebaut worden. Eine Generalüberholung wurde 2012 in Südkorea abgeschlossen. Es war eines von insgesamt fünf U-Booten der indonesischen Marine.

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