Ex-Präsident
Peru: Impf-Vordrängler Vizcarra an Corona erkrankt
Das ist Karma: Der in einen Corona-Impfskandal verwickelte ehemalige peruanische Präsident Martin Vizcarra ist eigenen Angaben zufolge an Covid-19 erkrankt. Er und seine Ehefrau seien positiv getestet worden und hätten Symptome, obwohl sie Vorsichtsmaßnahmen befolgt hätten, schrieb der 58-jährige Politiker am Sonntag auf Twitter. Seine Familie ergreife die notwendigen Isolationsmaßnahmen, so Vizcarra.
Der Kongress des südamerikanischen Landes hatte vor gut einer Woche eine zehnjährige Ämtersperre gegen den ehemaligen Staatschef (2018 bis 2020) verhängt, weil sich Vizcarra Ende vergangenen Jahres - als amtierender Präsident - außer der Reihe mit dem Vakzin des chinesischen Herstellers Sinopharm gegen Covid-19 hatte impfen lassen.
Damit kann der 58-Jährige auch sein Parlamentsmandat nicht wahrnehmen, das er bei der Wahl am 11. April errungen hatte. In den Skandal „Vacuna-Gate“ („Impfgate“) sind knapp 500 Politiker, Funktionäre und Beamte in Peru verwickelt. Sie alle sollen sich bei der Impfkampagne vorgedrängelt haben.
Wegen „moralischer Unfähigkeit“ des Amtes enthoben
Vizcarra war im November 2020 wegen „dauerhafter moralischer Unfähigkeit“ vom Kongress des Amtes enthoben worden. Er warf den Abgeordneten vor, seine Bemühungen im Kampf gegen die Korruption auszubremsen. Gegen etwa die Hälfte der Parlamentarier wird wegen verschiedener Vergehen ermittelt.
Gemessen an der Bevölkerungszahl hat Peru eine der höchsten Sterberaten in der Coronavirus-Pandemie. In dem Andenstaat mit gut 30 Millionen Einwohnern wurden bisher mehr als 1,75 Millionen Infektionen mit dem Coronavirus und offiziell knapp 60.000 Covid-19-Todesfälle registriert.
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