Neben Stars wie Anthony Hopkins, Frances MacDormand und auch der Regisseurin Chloé Zhao hat ein weiterer Regisseur Grund zum Feiern: der Däne Thomas Vinterberg, der mit der Trinkerparabel „Der Rausch“ den Auslandsoscar geholt hat. Star des Films ist der dänische Schauspieler Mads Mikkelsen, der vor dem Dreh der Sozialsatire als Vorbereitung YouTube-Videos mit extrem Betrunkenen angeschaut und auch selbst einiges getrunken hatte, wie er sagte.
In „Der Rausch“ spielt Mikkelsen einen Lehrer, der seinem Leben entkommen will. Gemeinsam mit drei Kollegen beschließt er, sich konstant zu betrinken. Sie wollen die These eines norwegischen Philosophen testen, der behauptet, der Mensch habe konstant zu wenig Alkohol im Blut. Was also passiert, wenn man stets 0,5 Promille intus hat? Oder 1,0 Promille? Oder bis an seine Grenzen geht?
„Der Rausch“ zeigt Männer beim Tanzen, beim Experimentieren, beim Herumalbern. Und beim Erleben elementarer Krisen - von der Midlife-Crisis bis zum Tod.
„Sehr viele Videos mit betrunkenen Menschen aus Russland geschaut“
Jemanden zu spielen, der angetrunken sei, das gehe gut, sagte der 55-jährige Mikkelsen („James Bond 007: Casino Royale“) vor Kurzem im Interview der Nachrichtenagentur dpa. „Es gibt aber auch den Punkt, an dem man so betrunken ist, dass es einem egal ist, ob andere das mitbekommen.“ Das wiederum sei schwer zu spielen. „Dafür haben wir sehr viele YouTube-Videos mit Menschen aus Russland geschaut, die extrem betrunken waren.“
Außerdem hätten sie vor dem Dreh gezielt einiges getrunken und das gefilmt. „Es fühlte sich nicht so an, als wäre da etwas Ungewöhnliches passiert“, berichtete Mikkelsen. „Aber als wir es uns am nächsten Tag angeschaut haben, sah man, dass doch eine ganze Menge anders war. Die Hände hatten ein Eigenleben bekommen, das Sprechen veränderte sich. All das inspirierte uns und half, dann den Film zu drehen - ohne zu trinken.“
„Der Rausch“ von Regisseur Vinterberg („Das Fest“) war für zwei Oscars nominiert: für den besten internationalen Film und für die beste Regie. Ersteren hat er bekanntlich gewonnen. Das Werk wurde bereits mit dem britischen Filmpreis BAFTA und vier Europäischen Filmpreisen ausgezeichnet, darunter auch die Ehrung für Mikkelsen als bester Darsteller.
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