Influencerin und Fitness-Queen Sophia Thiel hat sich mit einer emotionalen Botschaft an ihre Follower gewandt. In einem 18-minütigen Statement auf YouTube bricht die 26-Jährige ihr Schweigen, und berichtet von ihrer Essstörung. „In diesem Video teile ich mit euch meine bisher privateste, emotionalste und persönlichste Story meiner gesamten Social-Media-Laufbahn“, so Thiel. Auch ein Buch habe sie geschrieben, in dem sie über ihre Bulimia nervosa und ihren Heilungsprozess berichtet.
„So lange konnte ich nicht darüber sprechen, doch mit diesem Video breche ich mein Schweigen! Ja, ich habe eine Essstörung und ich bin mehr als froh, dass es endlich raus ist“, so die 26-Jährige einleitend zu ihrem neuesten Comeback-Video. Es sei ein „sehr, sehr schleichender Prozess“ gewesen, schon seit ihrer Kindheit habe sie ein „instabiles“ Verhältnis zum Essen gehabt. Sie sei während ihrer Schulzeit sogar „in die Magersuchtsrichtung reingerutscht“, habe zeitweise unter 50 Kilogramm gewogen.
Wenn ich in Topform bin, wenn ich Leistung bringe, dann bin ich liebenswert, dachte ich.
Sophia Thiel
Später habe sie gedacht, mit Bodybuilding ihren Körper „formen zu können“, wie „ich es will“. Schlussendlich seien es „sehr, sehr viele Faktoren“ gewesen, die in ihrer Entwicklung „zusammengespielt“ und einer Bulimia nervosa resultiert hätten. Irgendwann habe sie ihren Selbstwert über Social Media definiert: „Wenn ich in Topform bin, wenn ich Leistung bringe, dann bin ich liebenswert, dachte ich“, so Thiel.
Kampf gegen „Monster in mir“
Trotzdem sei sie mit Mobbing konfrontiert gewesen, in der „perfektionistischen Bodybuilder/Lifestyle-Welt“ seien die Ansprüche immer größer geworden, die Situation habe sich zugespitzt: „Ich wollte immer mehr abnehmen, mehr Muskeln aufbauen.“ Schlussendlich sei es zu „unkontrollierten Fressanfällen“ gekommen. Irgendwann wurde der Druck zu groß, Thiel wollte den ständigen Kampf nicht mehr „vor so vielen Augen austragen“, nahm sich eine Auszeit, in der sie eine Therapie gegen „das Monster in mir“, das sie „handlungsunfähig“ gemacht hätte, begann.
Zuvor hätte sie Coachings gemacht und Mentoren gesucht, doch auch nach ihrer Flucht nach Los Angeles fand sie nicht zu ihren Diät- und Trainingsplänen zurück. Schließlich entschloss sich Thiel zu einer Psychotherapie, „das Beste, was ich je hätte tun können. Ich hab mich geärgert, dass ich das nicht viel früher angenommen habe“.
Ihren Heilungsprozess habe sie zu Papier gebracht: „In meinem neuen Buch erfahrt ihr alles, was sich die letzten Jahre hinter den Kulissen abgespielt hat und wie ich in eine handfeste Essstörung hineinrutschte, aber auch wieder einen Weg heraus finden konnte“, bewirbt sie ihre Neuerscheinung „Come back stronger: Meine lange Suche nach mir selbst“: „Wer das liest, kennt mich von innen wie von außen." In Zukunft wolle sie öfter über das Thema Essstörungen sprechen.
„Auf unsere Heilung!"
Ihre Follower finden Sophias Offenheit toll. „Du bist eine unfassbar starke Frau und es spricht für dich, dass du das Thema offen ansprichst. Du nimmst damit viele Frauen und Männer an der Hand und zeigst, dass es wieder bergauf geht“, so ein Fan. „Ich habe dich schon, seit ich dich auf YouTube entdeckt habe, sehr bewundert, und dass du deine Probleme offen zugeben kannst, macht dich mir nur sympathischer. Ich hoffe, dass es dir besser geht, und ich freue mich, dass du immer noch eine Person des öffentlichen Lebens bist!“, schreibt eine Userin. „Während du das erzählst, hole ich zum täglichen Schlag gegen meine Anorexie aus. Auf unsere Heilung!“, so eine andere.
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