125 Zeitarbeiter müssen bald gehen, ab 17. Mai werden statt derzeit 86 nur noch 70 Lkw pro Tag produziert, Budgets sind eingefroren, Mitarbeiter werden abgeworben - zweieinhalb Wochen nach der Urabstimmung im MAN-Werk in Steyr ist die Unruhe groß. Die Ungeduld wächst: Die rund 2100 Mitarbeiter wollen Klarheit.
„Meine Sorge ist, dass der Standort so herunter gefahren wird, dass es irgendwann mal kein Zurück mehr gibt. Darum zählt jeder Tag“, hatte sich mit Saki Stimoniaris der Konzernbetriebsratsvorsitzende von MAN zuletzt in der Causa Steyr geäußert. Der Lkw-Hersteller will das Werk in Oberösterreich bis Ende 2022 schließen. Das einzige tragfähige Übernahmekonzept, das Sigi Wolf vorgelegt hatte, wurde von der Belegschaft im Rahmen der Urabstimmung aber abgelehnt.
Jetzt drängt die Zeit. Ab Mitte Mai werden die ersten Schließungsmaßnahmen wirksam. Die Unruhe unter der Belegschaft ist groß, die Ungeduld wächst. „Die Kollegen wollen wissen, wo die anderen Investoren sind, von denen immer die Rede war, und was der Plan ist“, sagt Angestelltenbetriebsrat Thomas Kutsam.
Warten auf ein Signal aus der MAN-Zentrale
Das Bedrohungsszenario ist groß. Neben den 2100 Jobs, die am Standort wegfallen würden, sind bei einem Aus für das Werk in Steyr weitere 3800 bei anderen Betrieben in Gefahr, wie die Studie des WIFO-Instituts ergab. Bis gestern warteten die Steyrer Betriebsräte, die eine Zukunftslösung verhandeln wollen, vergeblich auf ein Signal aus der MAN-Zentrale.
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