Fünf Prozent betroffen

Ischgl-Urlauber klagen über Long-Covid-Symptome

Tirol
27.04.2021 10:31

Urlaub im ehemaligen Corona-Hotspot Ischgl und seine Nachwehen: Fünf Prozent all jener, die sich im Februar und März des Vorjahres im Tiroler Skiort Ischgl mit dem Coronavirus infiziert hatten, leiden bis heute an Long-Covid-Symptomen. Das ergab eine Umfrage des Verbraucherschutzvereins (VSV).

Über 6000 Touristen aus aller Welt hätten sich gemeldet, so der VSV in einer Aussendung am Dienstag. Über drei Prozent der im Zuge einer Umfrage kontaktierten Touristen mussten im Krankenhaus behandelt werden, 32 Personen starben.

(Bild: ZOOM.TIROL, Archivbild)

„Folgen des Behördenversagens“
Der Obmann des VSV, Peter Kolba, bezeichnete die von den Befragten geschilderten Long-Covid-Symptome wie Kopfschmerzen, fehlende Ausdauer, Leistungsknick, Schlafstörungen, Verlust von Geschmacks- und Geruchssinn sowie Kurzatmigkeit als „Folgen des Behördenversagens“. In einem Fall habe es auch zwei Schlaganfälle gegeben.

(Bild: APA/EXPA/Johann Groder)

Verhandlungstermine erst im Herbst
Der VSV organisiert derzeit Amtshaftungsklagen gegen die Republik Österreich. Rund zehn Klagen seien bei Gericht, im Herbst würden es hunderte sein, so der VSV. „Wir hören, dass angeblich neue Verhandlungstermine erst für den Herbst 2021 geplant sein sollen. Bis dahin werden wir Klage um Klage einbringen“, kündigte Kolba an. Ursprünglich war der Prozessauftakt im April geplant, dieser sei aber wegen der Pandemie verschoben worden.

VSV-Obmann Peter Kolba: „Werden mit Prozessfinanzierern auch verjährte Fälle einklagen.“ (Bild: APA/HANS PUNZ)
VSV-Obmann Peter Kolba: „Werden mit Prozessfinanzierern auch verjährte Fälle einklagen.“
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Schadenersatzansprüche verjähren binnen drei Jahren. Wir werden jedenfalls alle Ansprüche rechtzeitig vor Ende der Verjährungsfrist einbringen.

Peter Kolba, Obmann des VSV.

Schadenersatzansprüche verjähren binnen drei Jahren. „Wir werden jedenfalls alle Ansprüche rechtzeitig vor Ende der Verjährungsfrist einbringen“, versicherte Kolba und setzte allenfalls Hoffnung in eine 2024 neu gewählte Regierung: „Wenn diese Regierung keine vernünftige außergerichtliche Lösung anbieten will, dann besteht gute Hoffnung, dass das eine neue Regierung neu bewertet.“

Der VSV hatte Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im September 2020 ersucht, einen „Runden Tisch“ zu organisieren. Bis heute habe er diesen Brief nicht beantwortet.

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