Laut britischer Studie soll die Inhalationstherapie helfen, schwere Corona-Verläufe zu verhindern. Heimische Experten hegen jedoch Zweifel aufgrund unzureichender Datenlage. Sich nur aus Angst vor SARS-CoV-2 mit der Arznei einzudecken, könnte Asthmatiker in Gefahr bringen, da dann Lieferschwierigkeiten der wichtigen Medikamente drohen.
Patienten, die unter der chronisch entzündlichen Erkrankung der Atemwege leiden, haben kein erhöhtes Risiko für eine Covid-Infektion. Erkrankten sie dennoch, zeigten die meisten einen milden Verlauf, wie Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Pohl, Krankenhaus Hietzing in Wien, bei der virtuellen Veranstaltung #AsthmaimDialog 2021 erklärt. Unerlässlich für Asthmatiker ist aber die regelmäßige Anwendung ihrer inhalativen Cortison-Therapie. Dafür müssen sie die Präparate aber auch in der Apotheker erhalten können.
Nachdem sich gezeigt hat, dass unter Covid-Erkrankten kaum Asthmatiker sind, wurde in Großbritannien untersucht, ob der Wirkstoff Budesonid (Cortison) auch bei Personen ohne Asthma eine SARS-CoV-2-Infektion günstig beeinflussen kann. Obwohl die Ergebnisse vielversprechend klingen, werden sie von Experten angezweifelt. „Die Datenlage der Studie ist nicht ausreichend“, gibt Prof. Pohl zu bedenken. Von einer allgemeinen Behandlung von Covid-19-Erkrankten oder gar Selbstmedikation durch Personen mit Corona-Infektion ist daher abzuraten. Auch um die Versorgung von Asthma-Patienten mit den für sie lebenswichtigen Medikamenten zu gewährleisten.
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