Lage verschärft sich

Erste Hilfslieferungen in Indien sind eingetroffen

Ausland
27.04.2021 13:40

Indien hat den sechsten Tag in Folge die weltweit höchste Anzahl an Corona-Neuinfektionen verzeichnet, am Dienstag wurden 323.144 neue Fälle und 2771 Tote mit einer bestätigten Infektion gemeldet. Der rapide Anstieg an Patienten sorgt für Überlastungen im Gesundheitssystem. Betten und Beatmungsgeräte sowie Pflegekräfte sind Mangelware, von Krankenhäusern abgewiesene Patienten sollen auf der Straße gestorben sein. Indes treffen im Land erste Hilfslieferungen aus aller Welt ein.

In Indien wütet das Coronavirus weiter: Die Behörden haben 17,6 Millionen Infektionen verzeichnet - das ist nach den USA die zweithöchste Zahl weltweit. Doch Hilfe naht, denn Hilfslieferungen aus der ganzen Welt treffen bereits in dem gebeutelten 1,3-Milliarden-Einwohner-Land ein.

Vorräte aus Armeereserven freigegeben
Aus Großbritannien kamen 100 Beatmungsgeräte und 95 Sauerstoff-Konzentratoren in der Hauptstadt Neu-Delhi an, wie die Nachrichtenagentur ANI meldete. Aus Frankreich sind ebenfalls Generatoren unterwegs, die Patienten in 250 Betten für ein Jahr lang versorgen können. Zudem wurden die ersten Sauerstoffvorräte aus den Armeereserven freigegeben. Militärisches Personal - auch bereits pensioniertes - wurde in die Kliniken beordert, da Hilfs- und Pflegekräfte an ihrer Belastungsgrenze arbeiten.

In Indien kommt man mit dem Verbrennen der Corona-Toten nicht mehr nach. (Bild: Prakash SINGH / AFP)
In Indien kommt man mit dem Verbrennen der Corona-Toten nicht mehr nach.
Die Krematorien sind mit der Vielzahl an Leichen überfordert. (Bild: Prakash SINGH / AFP)
Die Krematorien sind mit der Vielzahl an Leichen überfordert.

Auch Hilfe aus China
Der chinesische Pharmakonzern Gilead stellt 450.000 Fläschchen seines Mittels Remdesivir zur Behandlung von Covid-19 zur Verfügung. Die Weltgesundheitsorganisation will Indien mit 4000 Sauerstoff-Konzentratoren unterstützen.

Mit zuletzt mehr als 350.000 Neuinfektionen pro Tag sind die Kliniken überlastet. Viele weisen Patienten aus Mangel an Betten, Ausrüstung und Medikamenten ab. Insbesondere der Sauerstoff zur Behandlung von schwereren Covid-19-Fällen wird knapp (siehe Video oben). Problematisch ist auch, dass viele weniger schwer Erkrankte in die Spitäler drängen, die auch zu Hause betreut werden könnten.

Beim Kumbh-Mela-Fest feierten 50.000 Menschen in Indien - ohne auf die Corona-Abstandsregeln zu achten oder eine Maske zu tragen. (Bild: AP)
Beim Kumbh-Mela-Fest feierten 50.000 Menschen in Indien - ohne auf die Corona-Abstandsregeln zu achten oder eine Maske zu tragen.

Ein Grund für die stark steigenden Infektionszahlen ist eine offenbar besonders ansteckende Virus-Mutante, die in Indien entdeckt wurde. Zudem werden ungeachtet der steigenden Infektionszahlen religiöse und politische Massenveranstaltungen zugelassen.

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