Westring

Abgespeckte A26 – mehr Staus mit der “Südring”-Lösung

Oberösterreich
12.01.2011 07:47
Vom Westring nur Donaubrücke und Südteil – das bedeutet, auf das Jahr 2025 bezogen, dass der Stau auf der Nibelungenbrücke anders als beim Vollring nicht abnehmen und auf der Voestbrücke deutlich zunehmen wird. Auf wichtige lokale Linzer Verkehrsprobleme gemünzt, ist Vizestadtchef Klaus Luger aber eher froh, dass der Westring-Nordtunnel und der Neubau der Westbrücke (vorerst) nicht kommen.

Die Zahlen stehen im Einreichprojekt der Asfinag: 47.000 Autos und 3.300 Lkws pro Tag rollten 2005 über die Nibelungenbrücke, 2025 wären es, täte man nichts, 71.500 Pkws und 4.700 Laster. Ein vollständiger Nord-Süd-Westring ließe die Zahlen auf dem alten Donau-Nadelöhr 2025 auf 43.900 und 3.100 sinken, mit Südteil allein werden es 47.100 plus 3.300 sein. Das bedeutet: Auf der Nibelungenbrücke bleibt der Stau durch die Teillösung gleich wie 2005, beim Vollprojekt würde er weniger.

Anders sieht es auf der Voestbrücke aus, dort wird der Stau bei der Teillösung zunehmen: 92.100 Pkws und 6.300 Lkws aus dem Jahr 2005 steigern sich ohne jede Westring-Lösung 2025 auf 117.000 und 10.100, würden mittels komplettem Nord-Süd-Westring "nur" 109.900 und 10.000 erreichen, beim Bau des Südtunnels allein lauten die Zahlen aber 114.900 und 9.900. Noch höher sind die Zahlen auf der A7 beim Bindermichltunnel, wo der Westring in jeder der beiden Varianten die Verkehrszahlen auf gut 125.000 Autos plus 12.900 Lkws hinauftreibt, während es ohne ihn auch 117.100 und 12.600 werden sollen.

"Weitere Schritte nötig"
Das untermauert, warum der ÖAMTC Oberösterreich auf eine Gesamtverkehrslösung für Linz drängt: "Jetzt kommt eine noch kleinere Teillösung. Wir alle brauchen aber weitere Lösungsschritte und Lösungsszenarien, insbesondere auch im öffentlichen Verkehr und für die Pendler aus dem Linzer Süden", so Landesdirektor Josef Thurnhofer.

In Linz ist indes Vizebürgermeister Klaus Luger "städtebaulich sehr froh" über den Verzicht auf den Nordtunnel, der wesentliche Probleme der Ost-West-Querung in Urfahr (von der Rudolfstraße in die Ferihumerstraße bzw. Wildbergstraße) ohnehin nicht gelöst hätte.

Auch der Verzicht auf die neue Westbrücke sei gut, weil sie keinen Radweg gehabt hätte und die Abfahrt Unionstraße zu nahe an Wohngebiete gekommen wäre. Da habe es auch Einwendungen der Stadt Linz im UVP-Verfahren gegeben.

Westring-Südteil "völlig überdimensioniert"
"Offensichtlich werden da hohe Summen an überzogenen Kosten in Kauf genommen, um keinen Neubeginn der Verfahren zu riskieren", kritisierte Grünen-Chef Rudi Anschober. Ohne Nordteil sei der Westring-Südteil "völlig überdimensioniert".

Anschober argwöhnt: "Wir vermuten, dass der Nordteil des Westrings nicht abgesagt, sondern nur aufgeschoben ist – bis der Transitdruck aus dem Norden nach Fertigstellung der Mühlviertler Schnellstraße S10 einfach zu groß wird."

Aber letztlich ist das egal, wenn man der grünen Argumentation weiter folgt. An eine Genehmigung der Umweltverträglichkeit des Projektes sei ohnehin nicht zu denken: "Schon heute ist die Linzer Luft massiv stärker belastet, als es die EU-Richtlinien zulassen", so Anschober.

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