Nach dem Tod von Samsung-Chef Lee Kun-hee zahlt die Familie umgerechnet rund neun Milliarden Euro an Erbschaftssteuer - eine der höchsten Summen, die jemals erhoben wurden. Die Familie teilte am Mittwoch mit, die Steuern über einen Zeitraum von fünf Jahren in sechs Raten zu begleichen. „Es ist unsere staatsbürgerliche Pflicht und Verantwortung, alle Steuern zu zahlen“, hieß es in einer Erklärung, die sonst keine Details darüber enthielt, wie die Familie die Summe stemmen will.
Der erwartete hohe Betrag hatte Spekulationen darüber ausgelöst, ob die Familie zur Finanzierung Unternehmensanteile verkaufen muss. Wie Reuters vorige Woche von Insidern erfuhr, wollen die Erben Anteile als Sicherheit für Kredite einbringen, um einen Teil zahlen zu können und Verkäufe zu vermeiden.
Zudem kündigte die Familie an, die umfassende Kunstsammlung mit Meisterwerken von Pablo Picasso, Claude Monet, Marc Chagall und Andy Warhol an Einrichtungen wie das Nationalmuseum von Korea und das Nationalmuseum für moderne und zeitgenössische Kunst zu spenden. So können Steuern gespart und die Sammlung im Land gehalten werden. Die verbleibenden Werke von Alberto Giacometti, Mark Rothko und anderen werden von der Familie und dem Leeum Samsung Museum of Art verwaltet, berichtete die Nachrichtenagentur Yonhap. Die Kunstsammlung umfasst mehr als 12.000 Werke und wurde zuletzt auf umgerechnet über 1,4 Milliarden Euro geschätzt.
Geschätzte 19 Milliarden Euro hinterlassen
Lee war im Oktober vergangenen Jahres gestorben. Er hatte 1987 den Firmenvorstand von seinem Vater und Samsung-Gründer Lee Byung-chul übernommen und das Firmen-Konglomerat mit zahlreichen Tochterunternehmen zum weltweit größten Smartphone- und Chipproduzenten aufgebaut. Trotz jahrelanger Bettlägerigkeit war er zuletzt noch Vorsitzender des Smartphone-Marktführers Samsung Electronics.
Lee galt als der reichste Südkoreaner. Lokale Medien schätzen sein Vermögen auf rund 19 Milliarden Euro. Seine Beteiligungen umfassten einen Anteil von 4,18 Prozent sowie 0,08 Prozent der Vorzugsaktien an Samsung Electronics, 20,76 Prozent an Samsung Life Insurance, 2,88 Prozent an Samsung C&T und 0,01 Prozent an Samsung SDS.
Samsung-Erbe büßt Haftstrafe ab
Samsung C&T ist die Holding der Firmengruppe, an dem der Erbe Jay Y. Lee (Bild oben) mit 17,33 Prozent der größte Anteilseigner ist. Er sitzt derzeit eine 30-monatige Haftstrafe unter anderem wegen Bestechung ab. Die Aktien von Samsung C&T büßten in der Spitze mehr als fünf Prozent ein.
Wie erwartet kündigte die Familie auch an, rund 750 Millionen Euro für die Verbesserung der öffentlichen Gesundheitsversorgung zu spenden, ein Teil davon für den Bau des ersten Spezialkrankenhauses für Infektionskrankheiten.
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