Am Freitag erscheint Conchitas lang erwarteter neuer Popsong „Malebu“: Die „Krone“ traf ihr Alter Ego Tom Neuwirth zum Interview.
„Krone“: Hallo, wie geht’s? Man hat lange nichts von Ihnen gehört.
Conchita: Ja, musikalisch, das stimmt. Ich habe gemerkt, dass ich ziemlich faul bin, wenn ich keine Aufträge habe (lacht). Das ist auch meinem langjährigen Freund Martin Zerza aufgefallen, der mich motiviert hat, gemeinsam einen Popsong zu machen. Eines Tages, er saß in der Wanne, ich am Schreibtisch, haben wir gefacetimed und dabei „Malebu“ geschrieben. Und danach waren wir richtig happy!
Es klingt auch sehr happy.
Ich finde, das brauchen wir auch gerade. Keine große Denker-Ballade, sondern Hirn ausschalten und in die Sonne legen. Es herrscht eh so eine globale Frustration.
Ihr Song heißt „Malebu“ und nicht „Malibu“ ...
Genau, weil sich der Sommer so ein bissl wie ein Plagiat anfühlt. Es ist schon Sommer, aber nicht der, den wir uns alle wünschen.
Nach Ballade und Elektroalbum gibt’s nun wieder Pop.
Ich hab viel ausprobiert und komm zu dem zurück, wo ich vielleicht schon früher mal gewusst habe, dass es genau das ist. Jetzt flutscht’s gerade. „Malebu“ ist sehr authentisch. So bin ich.
Sie veröffentlichen den Song als Conchita. Ich sehe aber eigentlich nur Tom.
Ja, das stimmt. Aber der Name hat natürlich ein Branding und die Leute wissen, was sie kriegen, wenn sie diesen Namen lesen, und man bekommt ja noch immer meine Persönlichkeit. Aber halt in einer reduzierteren, authentischeren Version. Ich glaube, das hält das Ganze frisch.
Wenn Sie aber am 15. Mai den „Free ESC“ auf PRO 7 moderieren, packen Sie die Perücke dann wieder aus?
Ja, ich liebe es und lasse mir das auch nicht nehmen. Nach dem Sieg 2014 war das halt nachher nonstop „sie“ und nicht mehr Tom, und das hat irgendwann eine Pause und eine Weiterentwicklung gebraucht. Mittlerweile bin ich total entspannt. Es muss nicht das eine oder das andere sein. Das taugt mir.
Sieben Jahre ist Ihr Song-Contest-Sieg nun her.
Ja, damals ist ein Riesentraum von mir relativ schnell in Erfüllung gegangen. Mittlerweile habe ich einen anderen Drive.
Nach dem Sieg haben Sie mir damals gesagt, Ihr nächstes Ziel ist der Grammy.
(lacht) Ich sage ja, ich bin entspannter geworden. Ich habe so viele Ventile, wie ich mich ausdrücke, und Musik ist eines davon, aber nicht DAS Ventil.
Wie wärs mit einer „Conchita Wurst Show“ im TV?
Ich muss sagen, das hört sich gut an, das gefällt mir! (lacht) Her damit.
Apropos Show: „Starmania“, jene Show, die Sie bekannt gemacht hat, geht gänzlich ohne Sie über die Bühne. Sind Sie enttäuscht?
Na aber sicher! Entschuldigung? Ich wurde gefragt, ob ich in der Jury sitzen will, ich habe ja gesagt und dann hat der ORF abgelehnt. Aber ich begleite „Starmania“ auf meinem YouTubeKanal mit meiner eigenen Sendung. Konstruktiv und emotional.
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