Nutte? Ein Wort, das „nicht in meinem Sprachschatz ist“. Die Drohung mit dem „Staatsanwalt“? Ein Versprecher. Medienmacher Wolfgang Fellner hatte Erklärungsbedarf beim Arbeitsgerichts-Prozess als Zeuge. Es geht um die fristlose Kündigung einer Moderatorin.
Raphaela Scharf wurde geschasst, nachdem sie ihren Ex-Boss der sexuellen Belästigung bezichtigte. Das wiederum ist ein eigener Prozess: Fellner klagt sie wegen übler Nachrede.
Dieses Mal ist Fellner Zeuge im Arbeitsprozess. „Halb nackt“ sei die Moderatorin gewesen, er hätte sie gerügt, so Fellner: „Wir sind ja hier nicht Gürtel-TV, sondern ein Nachrichtensender.“ Was die sexuelle Belästigung anginge, die sei nur eine „Retourkutsche“, weil die Dame eine geforderte Gehaltserhöhung nicht bekommen hätte.
Michael Rami, Anwalt der Moderatorin, vernahm’s, lächelte - und legte eine Tonbandaufzeichnung vor. Da ist dann zu hören: „Du siehst aus wie die größte Nutte.“ (Laut Fellner nur bezogen auf die Kleidung.) Oder wie „ein Bauerndirndl, das zum ersten Mal in der Stadt ist“.
Solche Worte sind eine klare und unerträgliche Demütigung der Mitarbeiterin und für sich alleine bereits eine Belästigung.
Anwalt Michael Rami vertritt die gefeuerte Moderatorin
Die Drohung mit einer Anzeige an die „Staatsanwaltschaft“? Laut Fellner ein Versprecher, er hätte ja nur „Anwalt“ gemeint. Eine WhatsApp-Nachricht von ihm an sie an einem Sonntag von seinem Haus in L.A. lautet: „Es wäre schön, wenn du da wärst. Ich hoffe, du denkst an mich.“ Untermalt mit - wie könnte es anders sein - sattsam bekannten Umarmungs-Emojis ...
Wie sagte Fellner rund eine Stunde zuvor in seiner Aussage? „Wir haben eine strikte Policy, was Belästigung am Arbeitsplatz angeht. Ich kenn da keinen Spaß.“ ... Fortsetzung.
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