In Oberösterreich gab es bereits acht Fälle des noch wenig bekannten PIMS-Syndroms. Es tritt bei Kindern und Jugendlichen als Folge einer Corona-Erkrankung auf. Manche der betroffenen Kinder wissen gar nicht, dass sie Corona hatten, denn sie wurden nie getestet.
Die ersten Fälle mit PIMS-Syndrom traten in Oberösterreich zwischen Weihnachten und Jänner auf, sechs Buben wurden am Kepler Uniklinikum in Linz behandelt. „Mit der dritten Welle jetzt sind zwei Kinder in Behandlung. Eines konnte vor kurzem entlassen werden, eines ist auf der Kinder-Intensivstation“, berichtet Ariane Biebl (49), Infektiologin und Kinderärztin am Uniklinikum.
Überschießende Immunreaktion
Das Tückische an PIMS (Pädiatrisches Inflammatorisches Multiorgan Syndrom): Die Kinder waren vier bis sechs Wochen vorher an Corona erkrankt. „Aber viele wissen gar nicht, dass sie den Corona-Infekt hatten, weil in den Familien häufig nur Erwachsene mit Symptomen getestet werden. Kinder, die asymptomatisch sind, haben keinen Corona-Test bekommen“, sagt Biebl. So war es auch bei der Vierjährigen auf der Intensivstation. Wie hängen das PIMS-Syndrom und Corona zusammen? „Das Virus führt zu einer überschießenden Immunreaktion, das viele Organe beeinträchtigt.“
Funktionsschwäche des Herzen
Der Grund, warum junge Patienten vereinzelt auf der Intensivstation behandelt werden müssen, ist dann eine Kreislaufschwäche, verursacht durch eine Funktionsschwäche des Herzen. Das Immunsystem muss massiv durch Medikamente gebremst werden. „Dann haben Kinder gute Chancen, ganz gesund zu werden.“ Sechs ihrer Patienten konnten bereits gesund entlassen werden. Nachuntersuchungen stehen aber noch an.
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