Glasner, Zickler & Co.

Salzburg: Nachfolger-Suche war ein echter Krimi

Fußball National
29.04.2021 10:19

Jesse Marsch zu Leipzig - Matthias Jaissle zu Salzburg! An einem außergewöhnlich turbulentem Mittwoch, an dem das Liga-1:1 gegen Wolfsberg nur zu einer Randnotiz wurde, überschlugen sich die Ereignisse und die Gerüchte rund um die Trainer-Posten in Leipzig bzw. bei der kleinen Schwester in Salzburg: Erst sickerte durch, dass Noch-Mozartstadt-Bulle Marsch nach Sachsen zurückkehren würde, plötzlich herrschte ob seiner Nachbesetzung beim rot-weiß-roten Meister nur noch Chaos. Ein „Krone“-Recherche-Rückblick.

Am Mittwoch ging’s schnell und die Informationswelle kam nach dem wilden Dienstag wieder richtig ins Rollen!

10:51 Uhr: Es hatte sich ja nicht erst am Dienstag angekündigt: Laut Stimmen aus Deutschland sei Salzburg-Trainer Marsch im Anflug auf Leipzig – als Nachfolger von Neo-Bayern-Coach Nagelsmann. Die Bullen konnten das da freilich noch nicht bestätigen. Dennoch schien sich in Salzburg nur noch die Frage zu stellen, ob und wann Wolfsburgs Oliver Glasner zusagen würde.

Jesse Marsch (li.) und Oliver Mintzlaff (Bild: GEPA, RB Leipzig)
Jesse Marsch (li.) und Oliver Mintzlaff

11:37 Uhr: Der „Kicker“ vermeldet, dass sich Marsch und Leipzig einig seien.

13:11 Uhr: Während fast der gesamte deutschsprachige Raum überzeugt ist, wonach Glasner wegen Heimweh zurück nach Salzburg kommen und Marsch nachfolgen würde, mehren sich in Deutschland Zweifel an dieser These. Das krude Gerücht dazu: Leipzig hätte die Marsch-Einigung nur lanciert, um die in Glasners Wolfsburg-Vertrag festgeschriebene Ablösesumme von 4,5 Mille zu drücken – man sei schließlich selbst am Österreicher Glasner dran.

13:53 Uhr: Auf Nachfrage bei Salzburgs Pressestelle, ob der Marsch-Leipzig-Deal bereits durch sei, war zu hören: Derzeit können nicht einmal Gespräche zwischen Leipzig und Salzburg bestätigt werden. Na klar.

(Bild: GEPA)

14:20 Uhr: Eine neue Spekulation taucht in Dosen-Kreisen auf: Der Rose-Assistent und Ex-Bulle Alex Zickler sei ein Trainerkandidat an der Salzach. Auf Nachfrage bei Experten wird speziell ein Eindruck bestätigt: Zickler verfüge zwar über die nötigen Lizenzen fürs Profi-Coaching, aber kaum jemand sieht den früheren Champions League-Sieger (Bayern) als echten Frontmann, als Rampensau. Diese „Nachrede“ hat ja auch der seit Jahren erfolgreiche „Co“ von Garcia, Rose und aktuell zudem Marsch: René Aufhauser. Zickler als neuer Chef? Klang zu diesem Zeitpunkt völlig an den Haaren herbeigezogen, weil doch sooooo viel auf Glasner hindeutete.

16:37 Uhr: Aus Leipzig ist zu vernehmen, dass zwischen Marsch und Boss Mintzlaff, der ihn 2018 von New York nach Leipzig geholt, zum Rangnick-Co gemacht hat, alles fixiert sei. Mit der offiziellen Bestätigung würde nur noch auf den „richtigen“ Moment gewartet werden.

(Bild: AFP/Ina Fassbender)

17:15 Uhr: Die große Wende an diesem total verrückten Mittwoch! Berichte aus Glasners Umfeld und Berater-Szene stimmen überein – für die „Krone“ ergibt sich ein neuer Info-Stand: Glasner, der diese Woche in Salzburg gesichtet worden sein soll, wird nicht neuer Bullen-Dompteur! Die Hintergründe klingen plausibel: Glasner ziehe es zwar nach Hause, aber vor allem weg von Schmadtke (Wolfsburg-Manager). Glasners Manager indes raten dem aufstrebenden 46-Jährigen vehement davon ab, zurück nach Österreich zu gehen. Motto: „Schau, wo die Trainer heute arbeiten, die zuletzt Topplatzierungen in Deutschland erreicht haben. Tuchel bei Chelsea, Klopp bei Liverpool. Warte einfach auf ein Angebot!“ Außerdem gibt es Klubs mit weit besserer Flughafen-Anbindung als Wolfsburg. Etwa Frankfurt, von wo aus man zweimal wöchentlich nach Salzburg, auch Linz fliegen kann.

17:44 Uhr: Bullen-Geschäftsführer Reiter bestätigte in einem Interview, Leipzig und Salzburg hätten punkto Marsch zu Mittag (!) Gespräche aufgenommen.

(Bild: GEPA pictures)

18:00 Uhr:  Die Bullen-Pressestelle ruft an: „Salzburg verhandelt nun mit Leipzig wegen Marsch!“ In der Zwischenzeit sagt Freund auf Sky, dass er selbst definitiv nächste Saison in Salzburg Sportboss ist. Und, interessant: In den vergangenen 24 Stunden finde sich der Name Glasner nicht in seiner Anrufliste.

20:19 Uhr: Salzburg und der WAC trennen sich 1:1. Die Bullen waren im zweiten Anzug und beim drittletzten Heimspiel Marschs überlegen, Adeyemi (Torschütze zum 1:1) und Co. verjuxten aber zu viele Chancen.

(Bild: Tröster Andreas)

20:51 Uhr: Marsch wiegelt nach der WAC-Partie beim Thema Leipzig ab, sagt zur Personalie Aufhauser: „Rene kann ein Cheftrainer sein. Er hat mir sehr geholfen!“

Am Donnerstag war dann klar: Matthias Jaissle, der derzeitige Liefering-Trainer, übernimmt das Amt bei den Bullen ab der kommenden Saison! Eine interne Lösung!

Matthias Jaissle (Bild: GEPA pictures)
Matthias Jaissle

Sportboss Christoph Freund: „Mit Matthias Jaissle geben wir wieder einem jungen Trainer die Chance und gehen damit unseren Weg konsequent weiter. Für uns ist er die Wunschlösung als kommender Cheftrainer, weil er zu 100% zu unserer Klub-Philosophie und der der Art und Weise passt, wie wir Fußball spielen."

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(Bild: KMM)



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