Rundruf der „Krone“

Gäste wollen nach Tirol, aber noch wenig Buchungen

Tirol
29.04.2021 16:00

Mit den angekündigten Öffnungsschritten für Mai haben die Tourismusregionen in Tirol endlich wieder eine Perspektive. Doch wie steht es derzeit um das Buchungsverhalten und mit welchen Aktionen möchte man in- und ausländische Touristen locken? Die „Krone“ hat bei vier Verbänden im Land nachgefragt.

„Es zeigt sich ein positiver, wenn auch verhaltener Aufwärtstrend bei Anfragen. Buchungen sind kaum gegeben, auch wenn wir auf Destinationsebene mit unseren Leistungsträgern ein Bündel an Maßnahmen gesetzt haben“, sagt Viktoria Veider-Walser, geschäftsführende Obfrau von Kitzbühel Tourismus. Drei Viertel der Sommergäste würden aus dem deutschsprachigen Raum kommen. „Nah- vor Fernreisen, Kurzfristigkeit in der Buchung und ein erhöhter Sicherheitsgedanke werden unsere Arbeit auch diesen Sommer prägen“, meint Veider-Walser.

„Jeder fünfte Gast im Sommer aus Österreich“
Sicherheit in Zeiten der Unsicherheit laute die oberste Prämisse. Da im Sommer jeder fünfte Gast aus Österreich komme, „sind inländische Gäste unsere zweitwichtigste Zielgruppe“. Hinsichtlich der Werbung werde man daher alles daran setzen, die Region Kitzbühel am einheimischen Markt attraktiv zu halten. „In Fernmärkten wie etwa den USA - unser fünftstärkster Markt - werden wir in reduzierter Weise, mit einem kommunikativen Grundrauschen, präsent bleiben“, erklärt Veider-Walser.

Gearbeitet werde bei der Werbung „mit Storytellingformaten, wie unserer preisgekrönten LocalHeroes-Serie, dem laufenden Austausch mit unseren Gästen und Verhaltensmonitoring auf unseren sozialen und Online-Kanälen, da diese flexibel adaptierbar sind“.

(Bild: Christof Birbaumer / Kronenzeitung)

„Internationale Gäste werden fehlen“
In Innsbruck rechnet Obmann Karl Gostner „außerhalb der Stadt mit einer guten Buchungslage, sobald Reisen wieder möglich ist“. Kritischer werde es für die Stadt-Hotellerie, „weil der bedeutende Teil der internationalen Gäste fehlt“. Wie in Kitzbühel kommen auch in der Landeshauptstadt die meisten Buchungen aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. „Mit dem Slogan ,Freiheit atmen’ setzen wir auf die alpin-urbane Vielfalt der Region Innsbruck, die den Gästen die Freiheit bietet, aus den unzähligen Möglichkeiten an maßgeschneiderten Aktivitäten von entspannt-genussvoll bis sportlich-anspruchsvoller zu wählen“, erläutert der Obmann die diesjährige Werbestrategie.

„Buchungsverhalten noch zurückhaltend“
Mit einem zurückhaltenden Buchungsverhalten sieht sich auch Alexander von der Thannen, Obmann des TVB Paznaun-Ischgl, konfrontiert: „Aus den Erfahrungen des letzten Sommers wissen wir aber auch, dass Gäste ein sehr kurzfristiges Buchungsverhalten in dieser besonderen Zeit an den Tag legen.“ Zuversichtlich stimme die positive Resonanz, die man auf Social Media und Co. bekomme.

Luftaufnahme von Ischgl (Bild: APA/EXPA/JOHANN GRODER)
Luftaufnahme von Ischgl

Locken möchte man die Gäste „mit Wanderangeboten zu den imposantesten Berggipfeln, dem Biken auf abwechslungsreichen Trails in unserer Mountainbike Arena oder dem erfrischenden Sprung ins kühle Wasser der Gebirgsseen“, erklärt von der Thannen. Hinsichtlich der Werbung seien „mehrere Sommerkampagnen für die unterschiedlichsten Zielgruppen eingeplant“. Den Fokus legt man wie andernorts auch auf die Nahmärkte.

„Zwar Anfragen, aber selten Buchungen“
In St. Anton am Arlberg freut sich TVB-Direktor Martin Ebster zwar über „mehrere Anfragen, die eingehen“, jedoch komme es „in den seltensten Fällen zu Buchungen“. Daher herrsche bei den Betrieben derzeit völlige Unsicherheit. „Sie stehen alle in den Startlöchern, können aber noch nicht aktiv werden.“ Eintreffende Buchungen kommen derzeit „fast ausschließlich von Österreichern, optimistischen Deutschen und Schweizern.“ Der britische Markt frage an und buche sehr vereinzelt.

(Bild: ARochau/stock.adobe.com)

Geworben wird mit der Kampagne „Echter Sport am Berg“, lässt Ebster wissen: „Geführte Touren im Bereich Wandern, E-Bike, Klettern sowie Bike and Hike stehen dabei auf dem Programm.“ Für Familien gebe es spezielle Angebote, wie den Sagenweg oder den Detektivtrail. Den Fokus lege man auf den deutschsprachigen Raum sowie die Benelux-Staaten. Werbekampagnen laufen sowohl bei der Österreich Werbung, der Tirol Werbung sowie anderen Partnern im In- und Ausland.

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