Der teilstaatliche österreichische Mineralölkonzern OMV sieht sich seit einiger Zeit mit Spionagevorwürfen konfrontiert. Zudem gab es Berichte über Ungereimtheiten bei der mehrheitlichen Übernahme des Chemiekonzerns Borealis gegeben haben. Besonders hervorgetan hat sich hier die Rechercheplattform „Dossier“, welche wegen mehrerer Artikel von OMV geklagt wurde. Doch nun ist dieses Rechtsmittel zurückgezogen worden.
„Wir wollen mit unserer Klage nicht ein Medium in eine wirtschaftlich schwierige Situation bringen und haben deshalb im Vorstand beschlossen, dass wir die Klage zurückziehen werden“, sagte OMV-Chef Rainer Seele am Donnerstag. Die Klage gegen „Dossier“ wegen der Berichterstattung des Magazins über den Erwerb des Chemiekonzerns Borealis durch die OMV sei damals gemeinsam im Vorstand gefasst worden, „nachdem man uns eine juristische Empfehlung gegeben hat“, erklärte Seele. „Wir hatten mehrfach darauf hingewiesen, dass wir eine ausgewogene Berichterstattung wollen und dass wir eine andere Sichtweise haben, aber das wurde ignoriert.“
OMV: „Sind für Dialog immer offen“
Der geforderte Schadenersatz belief sich auf insgesamt 130.000 Euro. Doch nun werde der Mineralölkonzern lediglich einen „netten Brief“ an das Medium schicken. „Wir sind für einen Dialog immer offen“, erklärte Seele, der erst vor Kurzem bekannt gegeben hatte, dass er seinen Vertrag an der Spitze des Konzerns über den 30. Juni 2022 nicht mehr verlängern werde.
Am Donnerstag ist bekannt geworden, dass die OMV im ersten Quartal des heurigen Jahres 835 Millionen Euro Gewinn erwirtschaftet hat. Analysten hatten aufgrund des höheren Ölpreises und der Wiederaufnahme der Produktion in Libyen mit der deutlichen Ergebnisverbesserung gerechnet.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.