Hilfe für Österreicher

„Austria for Life“: Hoch hinaus für die gute Sache

Austria for Life
29.04.2021 18:00

Nach dem Ende des „Life Ball“ zog sich Initiator Gery Keszler zurück. Sein neues Projekt führt ihn jetzt hoch hinaus - sogar bis auf die Spitze des Stephansdoms. 

Vor unserem Gespräch hat Gery Keszler noch die Hühner gefüttert, für sie wird täglich Gemüse und Reis gekocht, danach kommen dann Schafe, Hasen und natürlich der Hund dran. Der Rückzug ins Südburgenland, nach dem Ende des „Life Balls“, inklusive Querelen und Diskussionen, und besonders intensiv in der Corona-Zeit, hat gutgetan. „Der Life Ball hat 27 Jahre lang mein Leben geprägt, er war Teil meiner Identität - und er war großartig und einzigartig. Von mir selbst war gegen Ende aber nicht mehr viel über. Das Aus hat trotzdem weh getan, einige Monate habe ich gehadert, war enttäuscht. Da bist du hochdekoriert mit Orden und Ehrenzeichen von Bund und Land und plötzlich sitzt du beim AMS. Eine Restkränkung ist vielleicht geblieben. Aber nun befinde ich mich mitten in einem unglaublich spannenden Prozess.“

„Austria for Life“-Initiator Gery Keszler und Dompfarrer Toni Faber (Bild: Peter Tomschi)
„Austria for Life“-Initiator Gery Keszler und Dompfarrer Toni Faber

Die Corona-Zeit machte angedachte Projekte zum Thema Klimaschutz unmöglich, es war viel Zeit zum Nachdenken und in sich hineinspüren angesagt. Was gibt uns Kraft, gut durch Krisen zu kommen? Was hat Österreich in schwierigen Zeiten immer wieder geholfen? Was wollen wir, das von uns bleibt? Aber auch die Frage, wie uns der Blick in die Vergangenheit helfen kann, um heutige Probleme mutig in Angriff zu nehmen. So wurde „Austria for Life“ geboren, sein neues Herzensprojekt, das er ehrenamtlich durchführt.

Schon als kleiner Bub hat Gery seine Oma gedrängt, mit ihr zum Stephansdom zu gehen. „Es war schon immer mein Wahrzeichen, kirchlich, aber auch weltlich, aufgebaut haben es die Wiener und Wienerinnen! Der Goldene Apfel am Turm des Steffls ist eine Art ,Zeitkapsel‘, das heißt, darin befinden sich Dinge, die wir weitergeben wollen!“ Was soll aus diesen Tagen hineingelegt werden? Das ist nur eine der Fragen, die am 28. Mai 2021, dem Tag des großen Events, gelüftet wird.

Aufstieg zur goldenen Spitze des Stephansdoms. Mit dem Glauben an den 1. Schritt gelingt der steile Weg. (Bild: Peter Tomschi)
Aufstieg zur goldenen Spitze des Stephansdoms. Mit dem Glauben an den 1. Schritt gelingt der steile Weg.

„Austria for Life“ bei der Langen Nacht der Kirchen
An diesem Tag wird der Stephansdom zum Symbol für den „Wiederaufbau“ und die Nach-Corona Zeit. „Aus einer Begegnung mit Kardinal Schönborn wurden viele freundschaftliche Gespräche und große Verbundenheit. Auch mit Dompfarrer Toni Faber war ein Unterstützer gefunden. Den Steffl hat man so noch nie zuvor gesehen!“ In einer künstlerischen Show, die vom ORF und der „Krone“ unterstützt wird, soll das gesamte Gotteshaus zur Bühne.

Viele österreichische Künstler und Künstlerinnen - Musiker und Musikerinnen von Klassik bis Pop - Schauspieler und Schauspielerinnen, aber auch Fachleute aus Wissenschaft und Medizin, werden mit einer gemeinsamen Darbietung einen optimistischen Ausblick für Österreich feiern. Dabei geht es nicht nur um die Darstellung österreichischer Kultur, die während der Pandemie so katastrophal gelitten hat, sondern auch um die österreichische Geschichte, die gerade im Stephansdom ein Sinnbild für Niedergang und Aufstieg, die unsere Nation im Laufe der Jahrhunderte geprägt haben.

(Bild: krone.at-Grafik)

Hoffnung & Solidarität
So ist der gesamte Dom, aber auch der Stephansplatz, die Spielfläche für die Darsteller. Mit aufwendigen Lichtshows - 200 m2 LED-Technik, zehn Projektoren - mit Musik, Schauspiel und Filmen soll die wechselvolle Geschichte des „Hauses Österreich“ dokumentiert werden. Je nachdem, wie es die Corona-Situation zu diesem Zeitpunkt erlaubt, soll auch Publikum die Möglichkeit haben, im Rahmen der „Langen Nacht der Kirchen“ vor Ort dabei zu sein. „Natürlich findet alles - von den Vorarbeiten bis zur Show - unter strengsten Hygiene- und Sicherheitsbedingungen statt.“ Jeder Mitwirkende wird in einer vom Samariterbund bereitgestellten Teststraße vor Ort getestet.

„Der Nullpunkt zur Vermessung unseres Landes liegt im Südturm, von hier aus beleuchten wir in der Art eines modernen Mysterienspiels die verschiedenen Bauschritte. Wir wandern durch die Zeiten - und vom Fundament bis in dem Himmel.“

Schauspielerin Maria Happel als Maria Theresia (Bild: Markus Morianz)
Schauspielerin Maria Happel als Maria Theresia

Live zur Show ist ein A1 Callcenter geplant, um Spenden zu sammeln. Der Reinerlös kommt sechs NGOs der Plattform „Österreich hilft Österreich“ zugute, die damit Menschen unterstützt, die durch die Corona-Krise in Not geraten sind. „Wir haben uns über Monate mit viel Demut der Resilienz und auch der menschlichen Größe dieses Landes gewidmet. Auch ich konnte davon einiges mitnehmen. Man kann sehr wohl gestärkt aus Krisen hervorgehen. Man kann sich gemeinsam neu erfinden. Man kann in Liebe zurück und mit Hoffnung nach vorne blicken. Der Glaube an den ersten Schritt ist für mich das allerwichtigste.“ „The Sky is the Limit“, heißt es - und wie ich Gery Keszler beim Aufstieg zur goldenen Spitze des Stephansdoms erlebt habe, besteht daran kein Zweifel. 

Fakten

Das Event wird am 28. Mai live auf krone.tv und im ORF übertragen. „Austria for Life“, eine von Gery Keszlers Verein Life+ ins Leben gerufene Initiative. Ziel der Kooperation mit „Österreich hilft Österreich“ ist es, Spenden für Menschen zu sammeln, die durch die Corona-Krise in Not geraten sind.

Spendenkonto: Österreich hilft Österreich IBAN: AT06 2011 1800 8076 0700 BIC: GIBAATWW

Barbara Stöckl, Kronen Zeitung

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