Der Gründer und Chef des Mainzer Biotechnologieunternehmens Biontech, Ugur Sahin, geht davon aus, dass der von seiner Firma zusammen mit dem US-Pharmariesen Pfizer entwickelte Corona-Impfstoff auch gegen die zurzeit in Indien grassierende Variante B.1.617 des Erregers wirkt. Sahin rechnet außerdem mit einer baldigen Zulassung seines Vakzins für Kinder.
„Wir sind noch dabei, die indische Variante zu testen, aber die indische Variante hat Mutationen, die wir schon untersucht hatten, gegen die unser Impfstoff wirkt, sodass ich zuversichtlich bin“, sagte er am Mittwoch bei einem Video-Gespräch mit der Nachrichtenagentur AFP.
Bei der indischen Virus-Variante namens B.1.617 handelt es sich um eine Kombination von Mutationen aus Großbritannien und Südafrika. Noch ist allerdings unklar, ob diese Form ansteckender und tödlicher ist. Sie trägt beide Mutationen im sogenannten Spike-Protein (im Bild unten rot), mit dem sich der Erreger an menschliche Zellen andockt, was möglicherweise zu einer höheren Übertragbarkeit führen könnte.
Noch unklar, wie gefährlich die Variante ist
Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO ist bisher nicht klar, in welchem Ausmaß die Variante B.1.617 für den rapiden Anstieg der Fälle in Indien mitverantwortlich ist. Es gebe viele Faktoren, die dazu beigetragen haben könnten. So hätten etwa in jüngster Zeit Feste (Bild unten) und Veranstaltungen mit vielen Teilnehmern stattgefunden, was zu Verbreitung des Virus beigetragen habe.
Auch ob die Variante B.1.617, die erstmals am 1. Dezember 2020 in Indien nachgewiesen wurde, mehr schwere(re) Krankheitsverläufe auslöse und damit zu höheren Todeszahlen beitrage, sei bisher nicht klar, erklärte eine WHO-Sprecherin am Montag. Die höheren Todeszahlen könnten auch daran liegen, dass die Kliniken in Indien ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben.
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