Was für ein Wahnsinn! Ein Linzer (24) raste einer Zivilstreife durch die nächtliche Landeshauptstadt davon - bis er bei einer Kreuzung gegen einen E-Scooter-Lenker (26) prallte, der gerade bei Grün die Straße querte. Der Biker rutschte nach rund 50 Metern gegen ein abgestelltes Auto. Beide Männer starben.
Sein irrer Temporausch kostete einem Unschuldigen das Leben: Pascal F. (24) aus Linz, amtsbekannt wegen Suchtgiftmissbrauch und als Mitglied der Tuningszene. Zuletzt hatte er Videos auf YouTube gepostet, wie er mit 300 km/h über die Stadtautobahn raste. Er besaß keinen Führerschein.
Mittwoch, 22.30 Uhr: Eine Zivilstreife fährt auf der Dametzstraße Richtung Humboldtstraße und sieht zwei Motorradfahrer. Einer der beiden Biker überholt rechts den zweiten und beschleunigt deutlich. Die Zivilstreife schaltet das Blaulicht ein und nimmt die Verfolgung auf. Pascal F. rast mit seiner Straßenmaschine, einer Yamaha YZF R1 mit 180 PS, los und missachtet an den nachfolgenden Kreuzungen bis zur Bürgerstraße mehrere rote Ampeln.
An der Kreuzung mit der Bürgerstraße fährt Peter B. (26) auf einem E-Scooter von links bei Grünlicht in die Kreuzung ein. Der Biker kracht mit Vollgas in den 24-Jährigen. Peter B. wird auf die Fahrbahn geschleudert. Er war sofort tot.
Der Biker rutschte gegen ein abgestelltes Auto
Nach dem Zusammenprall rutschte Pascal F. nach etwa 50 Metern gegen einen rechts abgestellten weißen Volvo. Auch er erlag noch an der Unfallstelle seinen Verletzungen. Obwohl die geschockte Besatzung der Zivilstreife – ein erfahrener Beamter und eine Polizeischülerin – noch die beiden Sterbenden reanimieren. Beiden werden polizeiintern psychologisch betreut.
„Es war sehr traurig und wirklich ganz furchtbar“
Eine Anrainerin wurde Zeugin des Unglücks: „Es war sehr traurig und furchtbar. Der Biker ist direkt vor unserer Haustüre gestorben. Die Polizei hat alles versucht, um ihn zu retten.“
Der unfallverursachende Motorradfahrer war als Mitglied der Linzer Tuningszene für seine Fahrweise amtsbekannt.
Polizeisprecher David Furtner
Kritik an Vorgehensweise
In sozialen Medien wird Kritik an der Vorgehensweise der Beamten geübt – Stichwort: Verfolgungsjagd. Die Landespolizeidirektion weist das entschieden zurück. Sprecher David Furtner: „Was hätten die Beamten machen sollen? Zuschauen, wie einer mit Vollgas rote Ampeln überfährt? Die Polizei ist verpflichtet, die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer zu gewährleisten. Dazu sind wir gesetzlich verpflichtet. Deshalb gab es die Nacheile mit Blaulicht und Folgeton.“
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