Ein halbes Jahr nach dem tödlichen Juwelierüberfall in Wien-Landstraße ist am Donnerstag ein Tatverdächtiger festgenommen worden. Der 20-jährige Serbe war am Donnerstag mit einem Kleinbus von Serbien nach Ungarn unterwegs und wurde dann von Zielfahndern auf ungarischem Staatsgebiet dingfest gemacht.
Die Festnahme des Verdächtigen erfolgte nun nach Ansuchen von Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) bei einem Gespräch mit dem serbischen Polizeidirektor Vladimir Rebic in Belgrad. Österreichische Zielfahnder hatten den 20-Jährigen bereits im Visier. „Dieser Ermittlungserfolg zeigt die ausgezeichnete Kooperation des Zielfahndungsnetzwerkes ENFAST und den Vorteil persönlicher Kontakte. Unser großer Dank geht an die serbischen Behörden“, sagte Bundeskriminalamts-Direktor Andreas Holzer, der Nehammer auf seiner Reise nach Serbien begleitete. „Ich bin froh, dass durch die enge bilaterale Zusammenarbeit dieser Erfolg gelungen ist“, betonte auch der Innenminister.
Ich bin froh, dass durch die enge bilaterale Zusammenarbeit dieser Erfolg gelungen ist.
Innenminister Karl Nehammer
Durch mehrere Messerstiche getötet
Der Juwelier war am 14. Oktober in seinem Geschäft in der Landstraßer Hauptstraße tot aufgefunden worden. Ihm waren mehrere Messerstiche zugefügt worden. Die Täter waren mit zahlreichen Schmuckstücken geflüchtet. Bilder einer Überwachungskamera, die die Verdächtigen zeigten, wurden kurz darauf veröffentlicht. Außerdem konnten Kleidungsstücke, die die Männer bei der Tat getragen haben dürften, sichergestellt werden.
Seitdem hielten sich die Ermittler bedeckt, forschten allerdings die mutmaßlichen Täter namentlich aus. Nach derzeitigem Ermittlungsstand dürfte der Überfall eskaliert sein. Der Juwelier, ein ehemaliger Boxer, hatte sich gewehrt, da stachen die Männer zu.
Komplize weiterhin auf der Flucht
Zielfahnder wussten, wo sich zumindest der 20-Jährige aufhielt. Dieses Wissen war am Donnerstag Thema beim Treffen Nehammers und Holzers mit dem serbischen Polizeidirektor in Belgrad. Daraufhin wurden die polizeilichen Maßnahmen eingeleitet und die Festnahme des mutmaßlichen Juwelierräubers veranlasst. Zwei Stunden danach wurde der Serbe von ungarischen Zielfahndern in Haft genommen. Sein Komplize, der Mann ist ebenfalls namentlich bekannt, befindet sich noch auf der Flucht. Es soll sich um einen 22-jährigen Landsmann handeln.
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