Lange wurde für dessen Erhalt gekämpft, nun ist es traurige Gewissheit: Das Haus in der Grazer Schörgelgasse 6 fällt den Baggern zum Opfer. Eine Sanierung wäre wirtschaftlich nicht zumutbar gewesen, so die Begründung. Die Soko Altstadt sieht weitere geschichtsträchtige Objekte bedroht.
„Das alte Graz liegt im Koma - zumindest am Ostrand des Dietrichsteinplatzes!“ Peter Laukhardt von der Initiative Soko Altstadt bangt um das historische Erbe der Stadt. Der Grund: Der Abriss des Hauses in der Schörgelgasse 6 ist jetzt in vollem Gange. Bereits im Jahr 2019 gab es für die Biedermeier-Zeile einen Abbruchbescheid.
„Das großartige Kellergewölbe mit Mittelsäule, die pittoreske Hof-Pawlatsche und der schöne Schlosserei-Ausleger konnten nicht überzeugen“, zeigt sich Laukhardt bestürzt. „Die Geschichte der hier ansässig gewesenen Weber und Schlosser wird ausgelöscht.“
Vergeblich waren Einsprüche der Altstadtkommission sowie des Altstadt-Anwalts gegen den Abrissbescheid. Der Erhalt des rund 200 Jahre alten Hauses wäre wirtschaftlich nicht zumutbar, so die Begründung des Landesverwaltungsgerichts. „Und das trotz Einbeziehung von zugesagten Förderungen“, meint Laukhardt.
Für den Altstadtschützer handelt es sich dabei um eine „Begründung, mit der man praktisch jedes Gebäude liquidieren kann; auch dem denkmalgeschützten Girardihaus hätte dieses Schicksal gedroht.“
Es verschwindet immer mehr Alt-Substanz. Sind diese Vorgänge für die Welterbestadt Graz wirklich noch akzeptabel?
Peter Laukhardt, Soko Altstadt
Es werde nicht bei „diesem brutalen Eingriff“ in die alte Grazer Münzgraben-Vorstadt bleiben, fürchtet er. Denn: „Eine Abbruchfirma spekuliert schon auf den Auftrag, dem Nachbarhaus Dietrichsteinplatz 8 den Garaus zu machen.“
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