Auch wenn er heuer schon im zweiten Jahr unter besonderen Umständen stattfindet, ist das Maibaumaufstellen ein wichtiger Brauch.
Das Maibaumaufstellen - wie bei diversen anderen Bräuchen lässt sich auch bei diesem der exakte Ursprung nicht mehr feststellen. „Die Tradition hat aber eine lange Geschichte“, weiß der steirische Brauchtumsexperte Karl Veitschegger. „Es gibt sogar ein Bildnis vom römischen Kapitol, vor dem im 17. Jahrhundert ein Baum aufgestellt war.“
Fest steht, wofür er steht. „Der Baum ist immer ein Symbol für Fruchtbarkeit, Beständigkeit, Standfestigkeit, eines für das Leben.“ Und in dem Fall wohl auch für die Männlichkeit. „Früher haben ihn die Burschen eines Ortes vor den Häusern von unverheirateten jungen Damen aufgestellt“, so Veitschegger. „Verbunden mit allerlei ,Kraftlackel’-Bräuchen, wie dem Erklimmen des glatten Stammes, an dessen Ende oft Wein oder Geselchtes als Preis angebracht ist.“ Auch der „Bandltanz“ rund um den Baum ist „ein bissl wie ein Balztanz“. Aufgepasst wurde und wird natürlich auch auf den Stamm, der vielfach schöne Zierde für einen Ort ist.
„Das Stehlen durch die Männer vom Nachbarort war immer Mutprobe und Zeichen von Raffinesse. Drei Tage wird der Baum daher bewacht.“ Und auch das Umschneiden Anfang Juni wurde immer als Anlass für ein Fest genommen.
Heuer wieder einmal anders. Nur beauftragte Menschen dürfen uns einen Baum aufstellen, mit Abstand und Maske. Publikum ist dabei verboten.
Die Serie ist eine Initiative von Volkskultur Steiermark und „Krone“
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