Neiddebatten unnötig?

Expertin: „Im Juni mehr Impfstoff als Impfwillige“

Österreich
30.04.2021 06:00

Österreich hat im April den Impfturbo gezündet: Insgesamt haben laut den Daten des E-Impfasses bisher 2,16 Millionen Menschen (Stand: Mittwochmittag) zumindest eine Teilimpfung erhalten, das sind 24,3 Prozent der Bevölkerung. 813.431 und somit 9,1 Prozent der Österreicher sind bereits voll immunisiert. Und auch der Ausblick auf die nächsten Wochen und Monate ist vielversprechend (siehe auch Video oben): „Im Juni rechnen wir damit, dass es erstmals mehr Impfstoff als Impfwillige geben wird“, prophezeit Katharina Reich, Generaldirektorin für Öffentliche Gesundheit, im Interview mit der „Krone“.

Niederösterreich öffnet die Impf-Anmeldungen für alle. Viel voraus ist das Land dem Rest damit aber nicht. Expertin Katharina Reich erklärt, warum Neid unnötig ist.

Katharina Reich, Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit und Leiterin der Sektion Öffentliche Gesundheit und Gesundheitssystem im Sozialministerium (Bild: APA/Helmut Fohringer)
Katharina Reich, Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit und Leiterin der Sektion Öffentliche Gesundheit und Gesundheitssystem im Sozialministerium

„Krone“: Niederösterreich vergibt Termine an alle - wie das?
Katharina Reich: Aufgrund der mittlerweile gut planbaren Liefersituation und Verfügbarkeit von Impfstoffen kann aktuell weiter in die Zukunft geplant und allen, die möchten, bereits ein Impftermin angeboten werden. Niederösterreich geht den Schritt als Erstes und gibt die Anmeldungen gestaffelt frei.

Ist das Vorgehen gut?
Niederösterreich möchte damit den Menschen eine Perspektive eröffnen. Wenn Sie Ihren Impftermin im Kalender haben, können Sie in die Zukunft planen und haben was, auf das Sie sich freuen können.

(Bild: Krone KREATIV)

Sind im Mai alle Niederösterreicher geimpft, und der Rest hat Pech?
Nein, im Lauf der kommenden Wochen ist mit einer großflächigen Öffnung der Anmeldung in allen Bundesländern zu rechnen. Eine Anmeldung für alle wird also schon bald überall verfügbar sein.

Wie geht sich das mit dem Stoff aus?
Die Phase 3 des Impfplans, beginnend mit Mai, ist gekennzeichnet durch eine großflächige Impfstoffverfügbarkeit, wodurch eine breite Impfung der Bevölkerung begonnen werden kann. Im Juni rechnen wir damit, dass es erstmals mehr Impfstoff als Impfwillige geben wird. Dann wird es besonders wichtig sein, die Menschen zu motivieren, das Angebot zu nützen.

(Bild: APA/LPD/FRITZPRESS/WALTER FRITZ)

Impfbereitschaft ist im Steigen begriffen
Die Impfbereitschaft in Österreich scheint generell zu steigen. Knapp 60 Prozent sind der Immunisierung gegenüber positiv eingestellt oder sogar schon gepikst. Weitere neun Prozent, die mit „teils, teils“ geantwortet haben, „könnte man vielleicht noch überzeugen“, sagt Wirtschaftssoziologe Bernhard Kittel.

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